NEW-Musiksommer Oldie-Könige rockten für die „Tafel“

Mönchengladbach · „Obergärig“ heizte zum NEW-Musiksommer am Sonntag mit Hits der 1960er und 70er Jahre ein. Monika Bartsch und ihr Team erhielten 3.386 Euro Spenden für die Mönchengladbacher „Tafel“.

Mönchengladbach: Obergärig rocken vor 2500 Besuchern
Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Zu den Auftritten der Oldie-Könige von „Obergärig“ beim NEW-Musiksommer rüstete der Himmel über Mönchengladbach bisher noch jedes Mal mit Sonnenschein zur Top-Form auf.  Im aktuellen Extremsommer gab es am Sonntag im Bunten Garten eine feine Briese, die sanfte Abkühlung zufächelte. Und das war gut so, denn die sechs Musiker aus Mönchengladbach heizen ihren Zuhörern ohnehin ordentlich ein mit ihrem Streifzug durch die Musikgeschichte; vom Rock ’n’ Roll über gemächliche Songs bis zu den Riffs der Rolling Stones. „Es ist für mich, als ob die Rolling Stones persönlich hier wären. Vom Alter her würde das ja passen und von der Musik auch“, scherzte Moderator Frank Nießen zur Begrüßung der etwa 2.500 Besucher. Auf der Wiese gab es sonnige und schattige Plätzchen, um mit der Band in Erinnerungen an die großen Hits der 1960er und 70er Jahre zu schwelgen. Die Zuhörer ergaben beim Alter insgesamt ein bunt gemischtes Publikum, besonders stark vertreten waren allerdings die Jahrgänge, die das Feeling der Songs in Echtzeit erlebt haben.

Die ergrauten, doch jung gebliebenen Oldie-Könige Herbert Contzen, Klaus Imkamp, Dieter Kluck, Bernd Hermanns, Winny Götz und Wilfried Schünzel gaben wieder einmal Gas. Sie eröffneten das über zweistündige Konzert mit dem auffordernden „Come on everybody“. „Das ist die Begrüßungsmelodie von Obergärig, eigentlich mehr für die Nacht gedacht, aber auch passend, wenn wir morgens zum NEW-Musiksommer kommen“, rief Frontmann und Sänger Herbert Contzen den Zuhörern zu. Zum satten Instrumentalsound der anderen gab er die Songs markig, rockig, fetzig, aber auch hin und wieder entspannt. Da durften die rhythmisch mitreißenden Momente der Rolling Stones nicht fehlen. Die Titelzeile „Honky Tonk Woman“ fand im Publikum vielfachen Widerhall. Manche beschränkten sich auf ein kaum merkliches Wiegen zum Rhythmus, andere zeigten vollen Körpereinsatz. Von den „bad boys“ ging es zu den „good boys“, den Beatles. Zum „I will hold your hand“ streckten sich viele Arme im flatternden Schwung der Finger gen Himmel. Hier und da bot die Auswahl auch Momente zur Entspannung.  „Statt Chillen sagte man früher dazu, ein Päuschen machen“, merkte Gitarrist Bernd Hermanns augenzwinkernd an. Da Carlos Santana bald im Sparkassenpark gastieren wird und sein Sound ins Repertoire der Hitdichte passte, gab es einen Vorgeschmack auf dessen Konzert in „Obergäriger“ Manier. Zum Finale drehte die Band mit den Dauerbrennern „Born to be wild“ und „Satisfaction“ noch einmal richtig auf und bewies auch zu den Zugaben Kondition.

In der Pause wurden die Besucher um Spenden für die Mönchengladbacher „Tafel“ gebeten. Deren Vorsitzende Monika Bartsch berichtete, dass der Umzug der Einrichtung von Lürrip zum Nordpark gut vonstatten gegangen wäre. Die Anbindung wäre sehr gut, und es bleibe viel zu tun, so die Vereins-Vorsitzende und Ex-Oberbürgermeisterin. Über die „Tafel“ werden wöchentlich etwa 400 Familien mit Lebensmitteln versorgt. Im Durchschnitt nehmen 3.000 Kunden pro Woche das Angebot an. „Die Menschen brauchen unsere Hilfe. Etliche sind arbeitslos, da sie psychisch oder physisch krank sind.  Viele brauchen auch die Möglichkeit, sich einmal unterhalten zu können“, so Bartsch. Sie konnte sich mit ihrem Team über eine Spende in Höhe von 3.386 Euro freuen. Die drei Vorgängerkonzerte erbrachten insgesamt über 6.000 Euro. Frank Nießen zeigte sich erfreut, dass der Standortwechsel als Reaktion auf die Baumaßnahmen der Kaiser-Friedrich-Halle der Konzertreihe nicht geschadet hat. „Im Gegenteil. Die Leute sind begeistert. Viele sagen, hier sei es noch schöner“, so der Moderator.

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