Mönchengladbach „Blumenkübelgate“: Einfach mal etwas machen“

Mönchengladbach · Jetzt schaltet sich auch noch die Satire-Partei „Die Partei“ in die Diskussionen um Blumenkübel auf dem Rheydter Marktplatz ein. „Bürgernahe Turbopolitik“, sagte der Vorsitzende des Kreisverbandes.

 Partei-Vorsitzender Michael Kamlah (links) und Partei-Kollegen wollen die Diskussion um Blumenkübel auf dem Rheydter Marktplatz beendet haben. Sie sprechen sich für die Begrünung aus.

Partei-Vorsitzender Michael Kamlah (links) und Partei-Kollegen wollen die Diskussion um Blumenkübel auf dem Rheydter Marktplatz beendet haben. Sie sprechen sich für die Begrünung aus.

Foto: Dominik Lauter

Blumen haben es in diesem Sommer gleich doppelt schwer in Rheydt. Genauer: auf dem Rheydter Marktplatz. Nicht nur, dass die sengende Hitze in diesen Wochen kaum ein grünes Blatt übriglässt. Die Gestaltungsrichtlinien für die Rheydter Innenstadt erlaubt bisweilen keine selbstständige Begrünung durch die Händler und Gastronomen. Das Thema kursiert bereits seit Monaten durch die Rheydter Haushalte, Medien und den Ausschüssen der Stadt und sorgte schon des Öfteren für kontroverse Diskussionen. „Die Partei“ wollte dem Ganzen nun ein Ende setzen und setzte sich mit Klappstuhl und Blumenkübel mitten auf den Marktplatz – damit „Blumenkübelgate“ nicht als das Sommerloch 2018 in die Historie eingeht.

„Wir zeichnen uns durch bürgernahe Turbopolitik aus“, so Michael Kamlah, Vorsitzender von Die Partei im Kreisverband Mönchengladbach. Und die turbopolitische Lösung für den sogenannten „Blumenkübelgate“ sieht so aus: sich selbst mit samt Blumen und Grün auf den Marktplatz zu postieren. Die Bürger der Stadt wurden dazu im Vorhinein ebenfalls aufgefordert es den Bürgernahen gleich zu tun. „Dieses Thema kursiert schon viel zulange in der Stadt umher“, so die Meinung der zweiten Vorsitzenden Anja Liedtke. Es brauche eine endgültige Entscheidung in der Gestaltungsfrage, damit man sich im Stadtrat endlich wieder Wichtigerem zuwenden könne. Besuch kriegen die Parteiler auch von Kollegen aus der Lokalpolitik. Eine Begrünung würde die Qualität heben, ist sich Linken-Kreissprecher Sebastian Merkens sicher.

Am Ende ist es nicht die überragende Menge an mitgebrachter Begrünung oder aktiver Teilnehmer – aber es wurde ein „turbopolitisches Statement“ abgegeben. „Wir sind hier mit den Händlern in Kontakt. Viele würden sehr gerne den Bereich vor dem eigenen Ladenlokal verschönern, dürfen es aber schlichtweg einfach nicht“, lautet der Vorwurf Kamlahs. Leider würden Blumenkübel die Sichtachsen auf den Marktplatz und in den angrenzenden Straßen behindern, so die Erklärung der Stadt. Ein Blick in die Innenstädte unseres Nachbarn in Holland lohnt: dort sind Blumen ein fester Bestandteil der Gestaltung von Marktplätzen und Fußgängerzonen.

Aber diesbezüglich tut sich auch hier etwas: Vor rund zwei Wochen wurde bekannt, dass die Stadt nun ein neues Begrünungskonzept für alle innenstädtischen Bereiche ausarbeitet. Dieses Konzept soll auch einheitliche Blumenkübel enthalten. Voraussichtlich werden Kübel von der Mags bepflanzt, die dann von Gastronomen und Geschäftsbesitzern gemietet werden können. Bis das endgültige Konzept vorliegt muss sich aber auch Die Partei noch ein Wenig in Geduld üben, und die eigenen Kübel noch zu Hause lassen müssen.

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