Soziales Kostenlose Hilfe für Ratsuchende

Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) steht Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen zur Seite. Das Angebot an der Eickener Straße 30 ist kostenlos und kann auch ohne Termin wahrgenommen werden.

 Dirk Wieringa vor der Beratungsstelle an der Eickener Straße.

Dirk Wieringa vor der Beratungsstelle an der Eickener Straße.

Foto: Angela Rietdorf

Es ist ein Wortungetüm, auf das nur deutsche Bürokraten verfallen können: die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB). Ihr Angebot aber erleichtert gerade auch den Weg durch den Dschungel von Formularen und Hilfsangeboten. Die EUTB wendet sich als erste Anlaufstelle ausdrücklich an alle Menschen mit Behinderung, egal welcher Art, und deren Angehörige. Es gibt 500 solcher Beratungsstellen in Deutschland, eine davon an der Eickener Straße 30.

Träger der Beratungsstelle ist „Kleeblatt 21“, ein Verein von Eltern mit Kindern, die mit Trisomie 21 geboren wurden. „Wir beraten unabhängig zu jedem Thema, das Menschen mit Behinderung betrifft“, unterstreicht Dirk Wieringa, Geschäftsführer und Berater. Gefordert wurden diese Beratungsstellen lange von den Selbsthilfeorganisationen, gefördert werden sie heute zu 95 Prozent vom Bund. Wichtig ist dabei die Beratung auf Augenhöhe – es beraten Menschen, die selbst Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt haben. Und die Beratung erfolgt nach den individuellen Bedürfnissen. „Wir sind nur den Ratsuchenden verpflichtet und versuchen, gemeinsam den besten Weg für jeden zu finden“, erklärt Wieringa. Zum Beispiel wenn jemand, der bislang in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeitet, gern in den regulären Arbeitsmarkt wechseln würde. „Wir überlegen zusammen, wie das funktionieren kann, weisen aber auch auf Nachteile einer solchen Entscheidung hin“, beschreibt der Berater das Vorgehen. Das Für und Wider werde gemeinsam abgewogen.

Die EUTB arbeitet eng mit dem Integrationsfachdienst, dem LVR, der Inklusionsbeauftragten der Stadt oder Selbsthilfeorganisationen zusammen. Außerdem mit anderen EUTB-Anbietern, die andere Schwerpunkte haben. „Wir sind gut vernetzt“, sagt Wieringa.

Obwohl die EUTB keine Anträge stellt, unterstützt sie die Betroffenen beim Ausfüllen von Formularen oder auch, wenn ein amtliches Schreiben unverständlich erscheint. „Gegebenenfalls rufen wir mal an und fragen nach“, sagt der Geschäftsführer. Und man kümmert sich auch schon mal um Dinge, die eigentlich nicht in den Aufgabenbereich fallen. Wie zum Beispiel, eine Gehörlose bei der Wohnungssuche zu unterstützen.

Das Beratungsangebot ist niederschwellig, das heißt, man kann auch ohne Termin vorbeikommen. Genauso wichtig: es ist kostenlos. Wenn nötig, kommen die Berater auch zu den Betroffenen nach Hause. Die EUTB-Beratungsstelle ist unter der Telefonnummer 02161 3040934 oder der E-Mail-Adresse
beratungsstelle@kleeblaetter21.de zu erreichen. Sie ist geöffnet montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort