Kultur in Mönchengladbach Museum Abteiberg zeigt drei neue Kunstfilme online

Mönchengladbach · Freude am Abteiberg: Die Organisation Outset hat dem Museum sechs Arbeiten der KW Production Series geschenkt. Vorgestellt werden diese nun in zwei Phasen.

 Die neuen Filme sind ab September in den Sammlungsräumen des Museums zu sehen.

Die neuen Filme sind ab September in den Sammlungsräumen des Museums zu sehen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

(RP) Das Museum Abteiberg freut sich über die Schenkung der Wohltätigkeitsorganisation „Outset Germany_Switzerland“, die sechs Filmproduktionen der KW Production Series (2018-2020) umfasst. Im Museum Abteiberg wird die Schenkung in zwei Phasen vorgestellt: online im März auf der Homepage und in drei Räumen des Museums ab September.

 Die Microsite mit den Filmen ist vom 18. März bis zum 1. April auf der Website des Museums Abteiberg abrufbar. Es werden Filmarbeiten von Onyeka Igwe, Lin + Lam und Rachel O’Reilly gezeigt. Alle drei Arbeiten haben unterschiedliche Bildsprachen, aber auch Themen, die sich überschneiden: gemeinsame Fragen zur Politik der Archive, zur Geschichte alternativer Wissenssysteme und zur Dokumentation mündlicher Kulturen.

Lin + Lam zeigen „Three Missing Letters“, eine Adaption der Geschichte des verschollenen Raketenpostpioniers Stephen H. Smith. 1934 versuchte Smith auf dem Meer vor der Insel Saugor, 143 Briefe mit einer Rakete zu verschicken. 140 fand er wieder, drei gingen verloren. Der Film erzählt die Geschichte der Briefe und spekuliert über ihren Inhalt.

„A So-Called Archive“ von Onyeka Igwe zeigt Filmmaterial, das in zwei kolonialen Archivgebäuden aufgenommen wurde – in Lagos, Nigeria, und in Bristol, Großbritannien. Das in Lagos gefilmte Gebäude beherbergte die ehemalige Nigerian Film Unit; sie war einer der ersten Außenposten der britischen Bildpropaganda. Jetzt steht der Bau leer. Das zweite Gebäude in Bristol ist das ehemalige Empire and Commonwealth Museum (2002-2009). Es beherbergte Foto-, Film- und Objektsammlungen aus dem damaligen britischen Weltreich. Igwes Arbeit zeigt ein forensisches Interesse an den Bildern der kolonialen Vergangenheit und ihren Institutionen.

„Infractions“ von Rachel O’Reilly ist ein Dokumentarfilm, der sich auf den australischen Norden und seine einheimischen Kulturschaffenden konzentriert. O’Reilly verfolgt die Auswirkungen des Frackings auf die Ökosysteme und die Folgen für die alte Verständigungspraxis, die Kultur der „Songlines“. Fracking kann das Grund- und Oberflächenwasser vergiften und Landschaften schädigen. Geografisch kartiert werden die „Songlines“ durch Lieder, Tänze und Erzählungen als mündliches Archiv geformt.

Der 2003 gegründete Outset Contemporary Art Fund ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die neue Kunst für ein breites Publikum fördern möchte. Die KW Production Series wurde 2018 initiiert von KW Institute for Contemporary Art in Zusammenarbeit mit Outset und der Julia Stoscheck Collection. Die Präsentation im Museum Abteiberg wird kuratiert von Kostenpflichtiger Inhalt Haris Giannouras.

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