Neue CD von Mönchengladbacher Sopranistin Dorothea Herberts neues Album „Die stille Stadt“

Mönchengladbach · Die im Ensemble des Theaters Krefeld - Mönchengladbach stehende Sopranistin Dorothea Herbert hat mit ihrem Klavierpartner Peter Nilson in den Zeiten des Lockdowns ein Album mit verschiedenen Liedern aufgenommen.

 Dorothea Herbert veröffentlicht jetzt eine CD.

Dorothea Herbert veröffentlicht jetzt eine CD.

Foto: Matthias Stutte

Die Sopranistin Dorothea Herbert hütet ihre große Stimme sorgsam und mit großer Hingabe an die Rollen, die sie inzwischen auch an großen Häusern verkörpern darf. An unserem Theater steht sie seit 2020 im Ensemble, begeisterte als Salome, wird ab Oktober wieder als Sieglinde in der „Walküre“ zu hören sein. Zurzeit singt sie den Fidelio in Glyndebourne, feierte als Donna Anna, Agathe, Salome Triumphe, arbeitete mit Thielemann, mit Christoph Loy.

Auch sie hatte im Lockdown Zeit für innere Einkehr, in der sie und ihr Klavierpartner Peter Nilson ein Album konzipierten, das jetzt beim feinen, holländischen Label 7 mountain records herausgekommen ist. Der Titel „Die stille Stadt“ ist kein Druckfehler, obwohl das wunderbare Lied Mariettas aus Korngolds „Die tote Stadt“ den Schluss der CD bildet. Vielmehr geht es dem vielversprechenden Talent aus München um Musik, in der die Zeit stehen zu bleiben scheint in den Metropolen dieser Welt. Und sie hat ein ungewöhnliches, spätromantisches Programm ausgesucht. Einen Ausschnitt aus Alma Mahlers reichem Liedschaffen zum Beispiel, von dem allerdings wenig erhalten ist - hier findet sich auch das Lied zum Titel der CD.

Ihre fürs spätromantische, jugendlich-dramatische Sopranfach wie geschaffene Stimme leuchtet in allen Facetten. Große Gefühle, viel Melancholie, Todestrunkenheit prägen auch die ausgewählten Lieder von Franz Schreker, die schon hinüberblinzeln in eine sich ankündigende neue musikalische Welt - während bei Korngolds Liedzyklus „Unvergänglichkeit“ die in viele extreme Lagen führende spätromantische Harmonik schon eine Reminiszenz an vergangene Zeiten ist.

Herberts Vibrato ist gelegentlich sehr ausladend, aber ihre Stimme bleibt fantastisch fokussiert, ist ungemein ausgeglichen und bruchlos geführt. Um ihre Karriere muss dem Hörer nicht bange sein.

Dorothea Herbert, Sopran, Peter Nilsson, Klavier; Die stille Stadt – Lieder von Alma Mahler, Schreker, Korngold; 7 mountain records

(ark)
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