CD-Debüt von Dorothea Herbert Corona-Sound - Sieglinde singt Alma Mahler

Krefeld · Dorothea Herbert glänzte in der „Walküre“. Jetzt erscheint ihre Debüt-CD „Die stille Stadt“. Seit zwei Spielzeiten singt sie am Gemeinschaftstheater.

 Dorothea Herbert auf der Krefelder Opernbühne in der Rolle der Sieglinde aus dem ersten Akt von Wagners „Walküre“.

Dorothea Herbert auf der Krefelder Opernbühne in der Rolle der Sieglinde aus dem ersten Akt von Wagners „Walküre“.

Foto: Matthias Stutte

(ped) Poetisch und zerbrechlich – so hat sich Dorothea Herbert als Rusalka dem Theaterpublikum vorgestellt. Energisch und sensibel war sie die Sieglinde im ersten Akt von Richard Wagners „Walküre“. Und demnächst wird die Sopranistin als Salome in dem gleichnamigen Musikdrama von Richard Strauss strahlen. Wie wandlungsfähig sie ist, das zeigt auch ihr CD-Debüt. Am 10. September veröffentlicht die Sängerin „Die stille Stadt“.

Gemeinsam mit dem Pianisten Peter Nilsson hat Dorothea Herbert Lieder von Alma Mahler, Franz Schreker und Erich Wolfgang Korngold aufgenommen. „Die CD reflektiert die Zeit, in der wir leben“, sagt die Sängerin. „Die Texte berühren den Kern der Existenz und handeln von Hoffnung, Liebe, Angst und Einsamkeit. Aber sie beschreiben auch, dass wir immer wieder neu anfangen können.“

Am Londoner Trinity College of Musik graduierte die Sängerin, hat ihre Studien dann an der renommierten Guildhall School of Music & Drama und am Opera Studio des Royal Welsh College in Kooperation mit der Welsh National Opera fortgesetzt. Und schon früh hat sie die schweren Programme studiert – Wagner. Sie war eine der jüngsten Studenten in Deutschland, die für das Förderprogramm am Münchner Richard Strauss Conservatorium ausgewählt wurden. Seit zwei Spielzeiten singt sie am Gemeinschaftstheater und hat als Salome im Rheydter Haus tiefen Eindruck hinterlassen. In Krefeld konnte die Oper wegen der Coronabedingungen bisher noch nicht aufgeführt werden. Die CD, die bei 7 Mountain Records erscheint, ist ein Trostpflaster.

 Für die Sängerin war sie eine künstlerische Notwendigkeit in der Zeit der Unsicherheiten durch die Pandemie. Auf ihrer Website sagt sie: „Ich glaube, ohne Pandemie wäre das nicht realisiert worden. Weil plötzlich so viele Produktionen abgesagt wurden, hatte ich plötzlich die Zeit, ein Album zu konzipieren und aufzunehmen.“ Der Titel „Die stille Stadt“ beziehe sich auf das, „was wir durchgemacht haben und immer noch erleben mit Blick auf Corona“. Mit den Liedern will Herbert einladen zu einer Rundreise von Alma Mahlers Vision einer stillen Stadt vor der Dunkelheit bis zu Korngolds „Die tote Stadt“. Trotz des dunkel anmutenden Titels sei das Werk voller Hoffnung. „Es erzählt uns, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern Teil des ewigen Kreislaufs des Lebens.“

Die CD ist ab sofort im Handel erhältlich. Preis um die 20 Euro.

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