Konzert in Möchengladbach Packendes Hörerlebnis in der Münsterbasilika

Mönchengladbach · Kirchenmusiker aus Mönchengladbach und Umgebung kamen zu einem großen Benefizkonzert zusammen. Elf Stücke aus 500 Jahren standen auf dem Programm.

Gedenkkonzert in der Münsterbasilika in Mönchengladbach
Foto: Bauch, Jana (jaba)

Kirchenmusiker arbeiten meist als Einzelkämpfer. In der Münsterbasilika schafften es die Kantoren und Organisten der Region Mönchengladbach nun schon zum zweiten Mal, fast vollzählig gemeinsam anzutreten.

Zum Benefizkonzert für den Verein Zornröschen trafen sich 21 Experten der Musica sacra, darunter zehn Frauen. Erprobte Amateure verstärkten das Profi-Ensemble.

Der geistliche Kammerchor, den Münsterkantor Klaus Paulsen und Heinz-Josef Clemens an Rieger-Orgel und E-Piano begleiteten, war 2019 erstmals zusammengekommen. Damals zu einem Gedenkkonzert für die verstorbene Regionalkantorin Beate Opitz. Diesmal standen elf Stücke aus 500 Jahren auf dem Programm.

Unter Leitung des neuen Regionalkantors Martin Sonnen zog die Choralschola, einen gregorianischen Introitus auf den Lippen, beidseits von den Seitenschiffen zum Hochchor. Was sie vorn an kultivierter Phrasierung, passgenauer Mischung der sauber intonierten Stimmfarben und kontrapunktischem Gewebe leisteten, zog gleich mit der eröffnenden Renaissance-Motette von Josquin Desprez in Bann.

Das Vokalensemble hatte das Konzert mit viel Hingabe vorbereitet. Das zeigte sich beim Anthem „If ye love me“ von Thomas Tallis ebenso wie bei einer Psalmodie von Heinrich Schütz, zwei Chorliedern von Mendelssohn und einem von Brahms. Münsterkantor Klaus Paulsen und Heinz-Josef Clemens begeisterten in einer romantischen Fantasie von Adolph Hesse vierhändig an der Münsterorgel.

Zum Abschied wagten die Kirchenmusiker aus Mönchengladbach und Umgebung ein Experiment. Sie ­improvisierten den Hymnus Te Deum, weiträumig in der Basilika verteilt, als packendes Hörerlebnis aus schillernd-oszillierenden Klangfiguren. Das Publikum dankte mit Ovationen.

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