Mit Prinz Pi, Flo Mega, Jupiter Jones und Madsen ist es den Organisatoren auch in diesem Jahr wieder gelungen, prominente Gäste für die Bühnen "Da vorne" und "Da hinten" zu gewinnen. "Bei uns ist es nicht so luxuriös wie bei den größeren Festivals" sagt Ulla Heinrich, eine der Organisatorinnen des Horst-Festivals: "Wir können uns keinen Floristen für die Künstler-Garderobe leisten. Wir schneiden die Blumen noch selbst am Feld und schmücken damit die zu Garderoben umfunktionierten Schulräume des Berufskollegs." Dieses Herzblut werde auch von den großen Künstlern geschätzt. Gleichzeitig wird es auch gebraucht, um gegen die Konkurrenz zu bestehen.

Denn "Horst" ist ein nicht-kommerzielles Festival, die Organisatoren arbeiten ehrenamtlich. Aus der Wiege gehoben wurde es 2008, um die lokale und regionale Musikszene zu fördern. Bis heute ist dies ein Grundprinzip der Veranstalter geblieben. Auch diesmal treten nicht nur landesweit bekannte Chartstürmer auf, sie teilen sich vielmehr die Bühne mit Bands aus den Stadtteilen und der Umgebung. "Bei unserem Festival sollen alle Menschen aus der Stadt zusammenkommen", sagt Ulla Heinrich. Die Botschaft ist klar: Für ein gutes Festival braucht es in Gladbach keinen Marek Lieberberg - es reicht auch ein Horst.

Auch diesmal ist an den drei Tagen vom internationalen Geheimtipp bis zur lokalen Größe wieder alles dabei:

Freitag Ab 16 Uhr ist Einlass am Platz der Republik, eine halbe Stunde später geht es los. Die Kölner Punkband Kmpfsprt und die Düsseldorfer Metall-Band Doreen Skies machen auf den zwei Bühnen "Da vorne" und "Da hinten" den Anfang. Es folgen die Auftritte von Go go Berlin und Fjort, bevor um 18.10 Uhr die Jungs von Jupiter Jones zeigen, was sie können. Die Band, die mit dem Lied "Still" bekannt wurde, hat seit Mai mit Sven Lauer ein neues Mitglied, er ersetzt den bisherigen Sänger und Songschreiber Nicholas Müller. Im Anschluss spielt die Popgrind-Band Japanische Kampfhörspiele, gefolgt von Claire und Hundreth. Das große Finale folgt ab 20.45 Uhr mit dem Auftritt des Berliner Rappers Prinz Pi.

Samstag Am Samstag geht es schon früh weiter, ab 13.30 Uhr können Besucher das Gelände betreten. Ab 14.15 Uhr spielen dann Betrayers of Babylon, gefolgt von den Modern Saints, Neufundland sowie Matula. Neben Honningbarna und Charity Children wird auch Honig beim Horst-Festival auftreten. Der 33-jährige Sänger und Songwriter spielte schon als Jugendlicher in einer Metallband und ist eigentlich gelernter Erzieher. Was bei dieser ungewöhnlichen Kombination herauskommt, können Besucher um am Samstag ab 16.15 herausfinden.

Im Anschluss spielen die Gnarwolves und Rakede. Auch eine Stimme, die wahrscheinlich viele Gladbacher bereits kennen, wird beim Horst zu hören sein: Thorsten Knippertz, sonst Stadionsprecher bei Borussia Mönchengladbach, tritt mit der Gladbacher Punkband Die Strafe als Sänger auf.

Den Abend beenden Madsen, die durch Lieder wie "Die Perfektion", "Du schreibst Geschichte" und "Lass die Musik an" bekannt wurden. Ab 22 Uhr wird dann beim Public Viewing das WM-Spiel um den dritten Platz gezeigt.

Sonntag Der letzte Tag des Festivals beginnt um 13.30 Uhr und ist traditionell kostenlos. Um 14.15 macht Code Blue Coma den Auftakt, Shango Nitra, Idle Class und das Trio The Tips spielen danach. Ab 16.15 kommt die Band Vitja, es folgen Messer, Chefket und die Gladbacher Popband Lehmann, die inzwischen fast schon Stammgast beim Horst-Festival ist. Auch die Metalband Trick or treat kehrt nach dreijähriger Pause auf das Horst-Festival zurück. Flo Mega, der beim Bundesvision Songcontest auf ProSieben den zweiten Platz belegte, beendet abends parallel zu Kylesa um 20.30 Uhr das Festival. Im Anschluss wird um 21 Uhr das WM-Finale gezeigt.

"Helfer werden immer gesucht"

Neben den zwei Bühnen wird auch das Kulturzelt wieder aufgebaut, in dem es unter anderem Slam-Poetry, das biografische Fußball-Theaterstück "Wie steht's?"und einen Singer-Songwriter-Abend zu sehen geben wird. Für Kinder ab vier Jahren gibt es ein eigenes Programm, das passend zur WM im Zeichen des Fußballs stehen wird.

Um dieses umfangreiche Programm samt Auf- und Abbau zu stemmen, sind die Horst-Verantwortlichen auf viele freiwillige Helfer angewiesen. Wer sich als ehrenamtlicher Helfer engagieren will, kann sich bei den Veranstaltern über die Homepage melden. "Helfer werden immer gesucht", sagt Ulla Heinrich.

Der Eintrittspreis für den Freitag und Samstag beträgt je zwölf Euro. Ein Ticket für beide Tage gibt es für 18,60 Euro. Der Sonntag ist kostenlos. Für Kinder unter elf Jahren und Begleitpersonen von Rollstuhlfahrern ist der Eintritt an allen Tagen frei. Tickets sind erhältlich bei Buntland Ink, Steinmetzstr. 41, dem Titus-Store, Hindenburgstr. 60, und online im Horst-Shop. 5000 Besucher können pro Tag auf das Festivalgelände. "Wir haben aber auch die Möglichkeit, bis zu 8000 Besucher einzulassen", sagt Silke Müller vom Horst-Team. Karten sind noch im Vorverkauf oder an der Tageskasse erhältlich.