Mönchengladbach Das Talent an der Seitenlinie

Mönchengladbach · Viele Nachwuchs-Fußballerinnen tummeln sich im Gymnasium am Geroweiher. Eines davon ist Carolin Corres. Dienstagabend ist sie Ballmädchen beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft. Später möchte sie Profifußballerin werden.

Das sind unsere Fußball-Heldinnen
21 Bilder

Das sind unsere Fußball-Heldinnen

21 Bilder

Wenn heute Abend im Borussia-Park die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich um den Gruppensieg spielt, ist Fatmire "Lira" Bajramaj nicht die einzige Mönchengladbacherin, die auf dem heiligen Grün steht. Auch Carolin Corres ist dabei. Die 15-Jährige wurde aber nicht etwa von Nationaltrainerin Silvia Neid nachnominiert.

Carolin Corres ist heute Abend Ballmädchen. "Ich spiele in der Niederrheinauswahl. Der Verband hat mich als Ballmädchen ausgewählt", erzählt sie. Fußball ist ihre große Leidenschaft. Bei Borussia Mönchengladbach zählt Carolin Corres längst zu den großen Talenten und spielt bereits jetzt in der U17-Mannschaft. Zurzeit besucht Carolin Corres die neunte Klasse des Gymnasiums am Geroweiher. Was sie nach ihrem Abitur machen wird, weiß sie aber schon ganz genau: "Ich möchte später Profifußballerin werden."

"Die WM ist eine gute Werbung für unser Land. Hier wird richtig guter Fußball gespielt", sagt Carolin Corres. Und den spielt sie auch selbst. Neben der Borussia kann auch die Niederrheinauswahl nicht mehr auf sie verzichten. Bereits dreimal nahm sie an Sichtungslehrgängen teil, bei denen die Weichen für eine Karriere in der Nationalmannschaft gestellt werden.

"Irgendwann einmal für Deutschland zu spielen — das wäre schon toll", schwärmt Carolin. Aber auch Männerfußball ist für die Neuntklässlerin durchaus attraktiv — und das nicht nur wegen der gestählten Körper der Profis. "Männer spielen schneller als Frauen. Es ist interessant, ihnen zuzuschauen", erzählt sie. Ihr großes Vorbild ist der Ex-Borusse Marko Marin. Doch Carolin Corres ist nicht die einzige Fußballerin, die das Gymnasium am Geroweiher besucht. Auch Pia Kückling spielt bei Borussia. Die Sechstklässlerin ist überzeugt, dass Frauen den besseren Fußball spielen. "Wir haben die bessere Taktik", sagt sie. Alles andere sei ein Klischee. Kristina Stümpges geht sogar noch weiter.

"Die Jungs denken, Frauenfußball sei wie Pferderennen mit Eseln", erzählt die Siebtklässlerin. Wie Michelle Wassenhoven spielt sie beim 1. FC Mönchengladbach. Die Fünftklässlerin ist Torhüterin und Nadine Angerer ihr großes Vorbild. Im Sportunterricht spielt Michelle Wassenhoven bei den Jungs mit. "Die Mädchen sind tussiger. Sie reiten lieber", erzählt Michelle.

Das Spiel der Brasilianerinnen gegen Australien hat sie zusammen mit Marie Hemmerde live im Borussia-Park gesehen. "Das sind beide richtig gute Mannschaften, die schon Erfolge hatten", erklärt Marie Hemmerde, die für den SC Broich-Peel kickt. Kathrin Gölden trägt das Trikot von Fortuna Mönchengladbach. Die Spiele der deutschen Mannschaft schaut sie vor dem heimischen Fernseher. "Vielleicht gehe ich aber auf den Kapuzinerplatz", sagt sie. Wer weiß: Vielleicht sieht sie dann dort auf einer der Leinwände auch Carolin Corres.

(cli)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort