Mönchengladbach Tausende Plastikflaschen im Wald entsorgt

Mönchengladbach · Volker Tietze traute seinen Augen nicht, als er bei einem Spaziergang, folgende Entdeckung machte: In einem frei zugänglichen Rheydter Waldstück fand er abertausende platt gedrückte PET-Flaschen. Die leeren Plastikflaschen verteilen sich über zwei riesige Flächen. Die Trampelpfade dorthin sind übersät mit alten Verschlusskappen.

 Unmengen von leeren und zerdrückten Pet-Flaschen wurden in einem kleinen Waldstück in Rheydt abgelagert.

Unmengen von leeren und zerdrückten Pet-Flaschen wurden in einem kleinen Waldstück in Rheydt abgelagert.

Foto: Volker Tietze

Fachmännisch platt gedrückt

"Wer macht so etwas?", fragt sich der Fotografenmeister aus Rheydt. Dass ein Privathaushalt sein Leergut dort entsorgte, hält Tietze für ausgeschlossen. Dafür sind es viel zu viele Flaschen. Außerdem ist das Plastikleergut fachmännisch platt gedrückt worden. Pfand gibt's dafür nicht mehr. Kein Automat würde die Flaschen annehmen.

Per Zufall fand Volker Tietze die Pet-Flaschen-Müllhalden. Er war unterwegs auf der Suche nach Fotomotiven und hatte seine Hunde dabei. Beim Stöckchen-Werfen entdeckte der Fotograf zunächst einen kleinen Berg leerer zerdrückter Flaschen. Die Verschlusskappenspur führte ihn zu den eigentlichen Halden. Hunderttausende Flaschen liegen dort zerstreut auf dem Waldboden. "Die pure Umweltverschmutzung ist das", findet Tietze. Wie lange die Flaschen dort schon liegen, lässt sich schwer sagen. Bei vielen sind die Etiketten längst verrottet. Eine Nachfrage bei der Stadt ergab: Schon vor einem Jahr gab es eine Beschwerde wegen der Pet-Flaschen-Berge, die offensichtlich direkt aus der Presse dort abgelagert werden.

Doch die Stadt habe damals nicht eingreifen können, und könne das heute auch nicht, so Stadtsprecher Dirk Rütten. Das Waldstück sei Privatgelände, auch wenn es frei zugänglich ist. "Umweltamt und Grünflächenamt sind da außen vor", sagt Rütten. Und da keine Gefahr von den Flaschen ausgehe, könne auch das Ordnungsamt nicht tätig werden.

Volker Tietze schüttelt mit dem Kopf: "Das ist eine große Sauerei. Die Bürger entsorgen ihre Flaschen ordnungsgemäß. Und hier geht jemand hin und lässt den Dreck einfach im Wald liegen." Wer könne schon wissen, ob die alten Plastikflaschen auf Dauer nicht doch eine Belastung für Waldboden und Grundwasser oder eine Gefahr für Tiere sind.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort