Fünfjähriger von Auto angefahren Sechs Kinderunfälle in einer Woche in Mönchengladbach

Mönchengladbach · In der Nähe eines Kindergartens wurde ein Junge von einem Wagen erfasst. In Mönchengladbach ist dies nun schon der sechste Verkehrsunfall mit Beteiligung von Kindern innerhalb von sieben Tagen – und alle Fälle ähneln sich.

Die Polizei Mönchengladbach weist nochmals daraufhin, dass zurzeit viele kleine Kinder auf den Straßen uterwegs sind.

Die Polizei Mönchengladbach weist nochmals daraufhin, dass zurzeit viele kleine Kinder auf den Straßen uterwegs sind.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Bei einem Unfall auf der Gutenbergstraße in Lürrip ist es am Donnerstag, 1. September, in der Nähe eines Kindergartens zum Zusammenstoß eines Autos mit einem fünfjährigen Jungen gekommen, der dabei leichte Verletzungen erlitten hat. Wie die Polizei mitteilte, lief der Junge laut Zeugenaussagen um kurz nach 14 Uhr auf die Straße. Dort kam es zur Kollision mit einem Auto, an dessen Steuer sich ein 23-jähriger Fahrer befand. Dieser konnte laut eigenen Angaben einen Zusammenstoß mit dem Kind nicht mehr vermeiden, obwohl er bremste. Der Fünfjährige zog sich leichte Verletzungen zu. Hinzugerufene Rettungskräfte behandelten den Jungen vor Ort.

Dies ist nun schon der sechste Kinderunfall im Stadtgebiet innerhalb einer Woche. Und beinahe alle Fälle liefen nach dem gleichen Muster ab: Ein Kind rennt auf die Straße, der Autofahrer kann nicht rechtzeitig bremsen.

Bei einem Verkehrsunfall an der Richard-Wagner-Straße in Dahl war es am Mittwoch, 31. August, zum Zusammenstoß eines 24-jährigen Autofahrers mit einem neunjährigen Mädchen gekommen, das auf einem Fahrrad unterwegs war. Auch in diesem Fall hatte der Autofahrer berichtet, dass das Mädchen für ihn plötzlich auf die Fahrbahn trat. Trotz einer Vollbremsung, die der 24-Jährige laut eigenen Angaben machte, habe er einen Zusammenstoß mit dem Kind nicht vermeiden können.

Am Montag, 29. August, ereigneten sich gleich zwei Unfälle mit Kindern in Hardterbroich-Pesch. An der Karl-Kämpf-Allee lief ein Fünfjähriger auf die Fahrbahn und stieß gegen die Seite eines vorbeifahrenden Autos, an dessen Steuer eine 22-jährige Frau saß. Nur wenig später ereignete sich ein ähnlicher Verkehrsunfall an der Alleestraße: Dort überquerte ein Siebenjähriger die Straße und stieß mit dem Auto einer ebenfalls 22-jährigen Fahrerin zusammen. Beide Jungen wurden leicht verletzt.

Am Samstag, 27. August, war ein Zehnjähriger auf der Straße Wetschewell in Odenkirchen bei einem Unfall verletzt worden. Er war auf dem Tretroller unterwegs und wurde beim Überqueren des Teilstücks zwischen Neukircher Weg und Karlstraße von einem Auto angefahren. Der Fahrer des Wagens flüchtete und wird noch von der Polizei gesucht.

Am Freitag, 26. August, wurde ein achtjähriger Junge ganz in der Nähe, nämlich an der Karlstraße, ebenfalls von einem Auto angefahren. Das Kind war laut Polizeibericht unvermittelt auf die Straße gelaufen. Ein 36-jähriger Autofahrer konnte den Zusammenstoß trotz Vollbremsung nicht verhindern. Der Achtjährige wurde ins Krankenhaus gebracht.

Warum es gerade zu der plötzlichen Häufung der Kinderunfälle kommt, kann die Polizei nicht erklären. Bundesweit war die Zahl der Unglücke im Straßenverkehr, an denen Kinder beteiligt waren, im vergangenen Jahr zurückgegangen, was auch auf die Pandemie zurückgeführt wird. Die hatte unter anderem zur Folge hatte, dass weniger Verkehr auf den Straßen herrschte. In der Zeit dürfte aber auch die Zahl der Verkehrserziehungsstunden zurückgegangen sein.

Die Polizei Mönchengladbach weist nochmals darauf hin, dass nach dem Ende der Sommerferien viele ganz kleine Verkehrsteilnehmer auf den Straßen unterwegs sind, teilweise zum ersten Mal. Autofahrer sollten jederzeit daran denken: Kinder können Geschwindigkeiten von fahrenden Autos nicht gut einschätzen. Zudem sind sie klein und zwischen parkenden Fahrzeugen kaum zu sehen. Die Polizei betont: „Fahren Sie deshalb vorsichtig, achten Sie auf Ihre Umgebung und seien Sie bremsbereit.“

(gap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort