Fußball VfB 03 freut sich über eine gute Saison

Hilden · Pünktlich um 17 Uhr begannen am Sonntag die Feierlichkeiten mit den Fans auf der Anlage an der Hoffeldstraße. Für die Hildener Oberliga-Fußballer war es der Start in eine Feierwoche - das Gros der Mannschaft erholt sich in Cala Ratjada.

Gelöste Stimmung herrschte am Sonntag im Lager des VfB 03. Spieler und Fans freuten sich gleichermaßen über den Verbleib in der Fußball-Oberliga - ein Ziel, von dem der Aufsteiger im vergangenen Sommer nur zu träumen wagte. Denn die Hildener machten aus der Not eine Tugend: Weil der Traditionklub finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, setzte er in dieser Saison auf ein verschworenes Kollektiv und einen Trainer, der sich nach mehrjähriger Arbeit in der Jugend-Bundesliga im höherklassigen Seniorenbereich beweisen will. Eine Rechnung, die aufging. Deshalb betont Wolfgang Appelstiel: "Wir sind stolz auf das Trainerteam und die Mannschaft." Und der Vorsitzende fügt hinzu: "Es war unheimlich wichtig für die weitere Entwicklung dieses Vereins, den Klassenerhalt zu schaffen." Zugleich dankte Appelstiel den Fans, die das Oberliga-Team auch auswärts zahlreich unterstützten.

Bei allem Stolz auf das in den vergangenen zwölf Monaten Erreichte sieht Appelstiel aber auch die Schwachstellen, die es noch gibt. "Wir sind bei weitem noch kein Oberliga-Verein, sondern müssen uns dringend weiterentwickeln." Damit spricht der Vorsitzende die Bedingungen im Umfeld an. "Die Zusammenarbeit mit dem Studio Opgenoorth hat uns geholfen, dass die verletzten Spieler wieder schnell fit wurden, aber auch da wollen wir in Zukunft noch besser aufgestellt sein", unterstreicht er. Aus dem gleichen Grund verlängerte der Verein die Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten Thomas Lösbrock.

"Die zweite Saison in der Oberliga ist immer die schwerste - sportlich wird das superhart", warnt Toni Molina jedoch vor zuviel Zufriedenheit. Kaum ist der letzte Spieltag vorbei, richtet der Cheftrainer, der einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieb, den Blick schon wieder nach vorne, nennt auch in der nächsten Spielzeit den Klassenerhalt als Ziel. Ein schwieriges Unterfangen, denn der finanzielle Rahmen bleibt mit einem Budget von rund 130 000 Euro eng für das Oberliga-Team. Daher ist der Vorstand froh, das Gros der Mannschaft halten zu können. Aus dem aktuellen Kader bleiben 14 Akteure, von denen sich acht sogar für zwei Jahre an den Klub banden.

Noch offen ist allerdings die Torhüterfrage, denn Sebastian Siebenbach, Malte Engelhardt und Michael Miler befinden sich noch in der Warteschleife. "Das beschäftigt uns schon die ganze Saison, hat mit einem Auf und Ab sowie der Verletzung von Sebastian Siebenbach begonnen", gesteht Wolfgang Appelstiel. "Jetzt prüfen wir, ob wir Verstärkung bekommen können. Die meisten Gegentore haben wir durch individuelle Fehler kassiert. Während die Abwehr in der Rückrunde deutlich stabiler war, hat sich das im Torwartbereich fortgesetzt, dadurch hatten wir ein paar ganz bittere Punktverluste."

Mit Henning Scholl verliert der VfB 03 ein Eigengewächs, doch der 25Jährige musste in den vergangenen Monaten seiner beruflichen Belastung Tribut zollen und wechselt deshalb zur SpVg. Hilden 05/06. Wesentlich kürzer war das Gastspiel von Peter Schmetz, der lediglich in zwei Begegnungen auflief. Der Innenverteidiger, der in Amerika in der College-Liga kickte und einen Vertrag in Kansas City hatte, will nun bei einem renommierten Verein in der Umgebung Fuß fassen und höherklassig spielen.

Die Neuzugänge stehen ebenfalls bereits fest. Wolfgang Appelstiel nannte das Anforderungsprofil: "Sie sollen aus Hilden und Umgebung kommen, hier arbeiten und einen klaren Bezug zur Stadt haben." Mit Blick auf die überraschende Verpflichtung von Dominik Donath, einem Eigengewächs des Lokalrivalen und Landesliga-Absteigers SV Nord, betont Appelstiel: "Unser Wunsch ist, dass die besten Hildener beim VfB spielen." Der Linksfuß soll die Vakanz auf der linken Außenbahn füllen. "Dominik Donath ist nicht irgendein Spieler, sondern er hat gefühlte 50 Jahre beim SV Nord gespielt, mit ihm Höhen und Tiefen erlebt. Wir bewundern auch seinen Mut, diesen Wechsel zu machen, aber es zeigt, dass der VfB eine gute Adresse geworden ist."

Als eine besondere Verpflichtung ist auch Dennis Krol einzuschätzen, der als Kind beim SC Unterbach und SV Hilden-Nord kickte, dann über Bayer Leverkusen den Weg in die Jugend des FC Barcelona fand, nun aber seit längerem schon wieder in Deutschland weilt. Krol, der zuletzt für den Wuppertaler SV auflief, ist allerdings noch verletzt (Schambeinentzündung) und muss zunächst einmal an der Fitness arbeiten. "Das Gehaltsgefüge ist nicht gesprengt - diesen Fehler werden wir hier nicht machen", stellt Appelstiel klar, dass der VfB 03 alle Akteure im Oberliga-Kader vornehmlich nach einem Leistungsprämiensystem bezahlt.

(RP)
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