Golf Celine Wachsmann ist die beste Golferin

Hilden/Velbert · Zum zweiten Mal organisierte der Stadtsportverband Hilden eine Stadtmeisterschaft. Auf der Anlage Gut Kuhlendahl in Velbert freuten sich die 60 Teilnehmer über optimale Bedingungen, ein schönes Startgeschenk und starke Gegner.

 Versuch einer Annäherung: Celine Wachsmann wurde bei den Stadtmeisterschaften für eine konzentrierte Turnierleistung belohnt.

Versuch einer Annäherung: Celine Wachsmann wurde bei den Stadtmeisterschaften für eine konzentrierte Turnierleistung belohnt.

Foto: Dietrich Janicki

Besonders lang ist Bahn eins mit ihren 306 Metern nicht gerade, aber sie hat es in sich. Stolze 40 Höhenmeter gilt es gleich zum Auftakt zu bewältigen. Und dann sind für Golf eben nicht nur Präzision, Fingerspitzengefühl, Geduld und etwas Glück nötig. Es geht auch um eine gute Kondition. "Es gab den einen oder anderen Spieler, der mit rasendem Puls erst einmal durchatmen musste, wenn er bei seinem Ball ankam", bemerkte Harald Noubours mit einem verschmitzten Lächeln. Der Geschäftsführer des Stadtsportverbandes Hilden hielt bei der zweiten Auflage der Stadtmeisterschaft im Golfen auf der Anlage des Golfclubs Velbert die organisatorischen Fäden in der Hand und war mit dem Turnierverlauf am Ende rundherum zufrieden.

Obwohl am Abend das Finale des DFB-Pokals lockte, fuhr fast niemand der 60 Teilnehmer im Alter von elf bis über 70 Jahren nach Hause. Gemeinsam feierten die Golfer den Abschluss des intensiven Wettkampfes und ihre Ergebnisse. Einen Tag lang war die 18-Loch-Anlage von Gut Kuhlendahl fest in Hildener Hand. Die Wahl des SSV Hilden fiel nicht ohne Grund auf einen der anspruchsvollsten Par-70-Golfplätze in ganz Deutschland: "Die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert ist unser Hauptsponsor. Da es in Hilden keinen Golfplatz gibt, blieben nur Ratingen-Hösel und Velbert-Neviges als Spielorte", erklärt Noubours. Er schließt nicht aus, dass das Turnier irgendwann nach Ratingen oder auf eine andere Anlage in der Region umzieht.

Celine Wachsmann war mit ihrem Abschneiden zufrieden. Als Stadtmeisterin in der Brutto-Damenwertung blieb ihr sowieso kaum etwas anderes übrig. "Die Konkurrenz war sehr stark, alle lagen mit ihren Leistungen eng beieinander", bilanzierte die 14-Jährige. Sie besucht die neunte Klasse des Helmholtz-Gymnasiums, spielt seit 2009 Golf und tritt in ihrem Heimatverein GC Hösel in der Regionalliga an. In Velbert habe sie sich extrem konzentrieren müssen, es sei alles andere als ein Sieg im Vorbeigehen gewesen.

Um an der einen oder anderen Stelle das Panorama zu genießen, blieb den Teilnehmern dennoch Zeit - so zum Beispiel auf Bahn zwölf, wo sich ein herrlicher Blick auf Neviges mit dem Dom bot. Lutz Wachsmann begann jedoch schon vorher zu schwärmen - von seinem Glück am siebten Loch: "Da ist mir ein Birdie gelungen", freute er sich. Frauen konnte er sich am Ende auch über den grandiosen Familien-Erfolg, denn Tochter Celine gewann die Damen-Wertung - während die Söhne Henri und Robert die Herren-Wertung für sich entschieden.

Lutz Wachsmann, der selbst in der Sonderwertung "Longest Drive" vorne landete, blieb letztlich der einzige männliche Spieler, der auf der Bahn mit der Vorgabe "Par 4" einen Schlag weniger zum Einlochen benötigte. Als Wermutstropfen bezeichnete der 57-Jährige die Tatsache, dass zwar durchaus viele exzellente Golfer am Start gewesen seien, jedoch noch einige wegen Meisterschaftsspielen gefehlt hätten. "Im nächsten Jahr sollte das Turnier besser auf den übrigen Spielbetrieb abgestimmt werden", schlug er vor.

Harald Noubours war dankbar für solche Vorschläge, denn er will den sportlichen Wettstreit immer attraktiver machen. Sein Wunsch: "In Langenfeld findet am 17. August die erste Stadtmeisterschaft statt. Vielleicht ziehen ja weitere Städte nach, so dass wir in absehbarer Zeit eine Kreismeisterschaft veranstalten können." Neben dem hohen Leistungsniveau in diesem Jahr beeindruckten ihn die Begegnungen während des Turniers. Da hätten sich teilweise Leute aus der gleichen Straße getroffen - die jedoch nicht wussten, dass der andere golft. "Was machen Sie denn hier?" sei die typische Frage gewesen.

Der SSV-Geschäftsführer wusste am Ende des Tages, bei wem er sich zu bedanken hatte: "Ohne den Manager Michael Ogger und sein Team vom GC Velbert hätte es die Stadtmeisterschaft erneut nicht gegeben." Noubours staunte nicht nur über die große Gastfreundlichkeit, sondern auch die entspannte Stimmung der Teilnehmer. Während des Turniers ließen sie den Doktor, den Professor oder ihr Diplom in der Umkleidekabine. Es zählten allein die sportliche Leistung auf dem Platz und das Startgeschenk - ein Handtuch, bestickt mit dem Stadtwappen.

"Da alle in unterschiedlichen Klubs spielen, kennt sich kaum jemand. Dadurch ist die Stadtmeisterschaft wesentlich attraktiver", sagte Lutz Wachsmann. Er hofft, dass es 2015 erneut ein Turnier gibt - allein, um seinen Freund Harald Noubours wieder zu überflügeln.

(doe)
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