Radsport Radsport-Team freut sich auf Mauritius

Mettmann · Erstmals bekommen die Mettmanner eine Einladung zum Amateurrennen auf einer fernen Insel. Am 27. Mai steht zunächst ein Mannschaftszeitfahren auf dem Programm, einen Tag später Bergwertungen und Zwischensprints.

 Johannes Willm (v.l.) , Kapitän Marek Maluszczak (Kapitän), Andres Seeger, Marc Zimmermanns, Jakob Wamser und der Sportliche Leiter Jens Volkmann freuen sich gemeinsam mit Sponsor Roland Schüren auf den Abstecher nach Mauritius.

Johannes Willm (v.l.) , Kapitän Marek Maluszczak (Kapitän), Andres Seeger, Marc Zimmermanns, Jakob Wamser und der Sportliche Leiter Jens Volkmann freuen sich gemeinsam mit Sponsor Roland Schüren auf den Abstecher nach Mauritius.

Foto: Christopher Mick

Mauritius steht für feine Sandstrände, azurblaues Wasser und sündhaft teure Briefmarken. Als Radsportparadies ist es bisher eher unbekannt. Einigermaßen überrascht waren daher auch die Fahrer vom Team-ME, als sie die Einladung zu einem Amateurrennen am anderen Ende der Welt erreichte. "Das ist schon sehr ungewöhnlich", bestätigt der erste Vorsitzende Jens Volkmann. Bei der Spreewald-Rundfahrt oder im Harz sind die Mettmanner Sportler häufiger am Start, doch auf fernen Inselparadiesen sitzen sie selten im Sattel.

"Einer unserer ehemaligen Amateurfahrer hat private Kontakte zu Radsportlern dort und so ist der Verband wohl darauf gekommen, uns einzuladen", berichtet Jens Volkmann. Er reist als Sportlicher Leiter mit zu dem Rennen und versorgt das Team aus dem Begleitfahrzeug heraus mit Getränken und Ersatzteilen. "Die gesamte Logistik sowie die Unterkunft bekommen wir vor Ort gestellt, wir müssen uns nur um die Flüge kümmern und die Räder mitnehmen."

Das ist bereits aufwändig genug, denn die fünf Rennräder brauchen ein ganzes Arsenal an technischem Begleitmaterial. Vor Ort müssen sie nicht nur über sieben Etappen möglichst pannenfrei funktionieren, sondern sich auch mit ein paar Handgriffen von einer Straßen- in eine Rennmaschine verwandeln lassen. "Dafür müssen wir Scheibenräder und die entsprechenden Auflieger für vorne mitnehmen", sagt Jens Volkmann. Er muss wohl einige Male an den Rädern herumschrauben, denn das Rennen beginnt am 27. Mai mit einem Mannschaftszeitfahren.

Dabei müssen seine fünf Fahrer 21 Kilometer Vorderrad an Hinterrad in geschlossener Formation über die Strecke jagen, ohne sich gegenseitig zu behindern. "Das bedeutet höchste Konzentration, denn wenn die Räder sich bei dem Tempo berühren, wird es gefährlich." In zwei speziellen Trainingseinheiten haben die Mettmanner das taktische Verhalten und die Führungswechsel in der Formationsfahrt gezielt geübt. Denn sie möchten als Mannschaft möglichst eine gute Zeit vorlegen, um sich eine gute Ausgangsbasis für die langen Etappen zu schaffen.

Rund 110 Kilometer mit verschiedenen Zwischensprints und Bergwertungen der einfachen Kategorie liegen am nächsten Tag vor ihnen und die folgenden Rennabschnitte stellen ähnlich hohe Anforderungen an die Ausdauer der Fahrer. Insgesamt legen sie an sechs Tagen etwa 600 Kilometer zurück.

"Wir haben für die Rundfahrt bewusst ein sehr gemischtes Team aus verschiedenen Bereichen des Vereins zusammengestellt. Dabei sind mit Marek Maluszczak und Andreas Seeger zwei erfahrene Sportler, die durchaus Chancen haben, im Gesamtklassement unter die besten Zehn zu fahren", sagt Jens Volkmann. Jakob Wamser, der im vergangenen Jahr das Rennen rund um die Kö gewonnen hat, ist der Sprinter im Team, Marc Zimmermanns der Bergspezialist. "Er ist lang und dünn und kommt mit dem Profil sicher gut zurecht." Als fleißiger Arbeiter muss Johannes Willm die Mannschaft unterwegs zusammenhalten. Für Jakob Wamser soll er den Sprint anfahren, für Marc Zimmermann die Lücken schließen und die anderen beiden gleichzeitig aus dem gröbsten Gerangel im Feld heraushalten - keine leichte Aufgabe. "Doch sie sind ein Team und wenn einer eine Etappe gewinnt, ist das ein gemeinsamer Erfolg", betont Jens Volkmann.

Besonders die vierte und fünfte Etappe haben es in sich, denn sie finden an einem Tag statt. Der beginnt mit einem Einzelzeitfahren in den frühen Morgenstunden, anschließend folgt ein 80 Kilometer langes Straßenrennen. "Da passiert so viel, dass die Stunden wie im Fluge vergehen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung", sagt der Sportliche Leiter. Die sechste hügelige Etappe über 113 Kilometer könnte Marc Zimmermann gut liegen, der Schlussabschnitt über einen flachen Rundkurs eher Jakob Wamser.

"Da wir die Konkurrenz aus Frankreich, Madagaskar oder Südafrika nicht kennen und einschätzen können, ist alles offen." Ein weiterer Faktor könnte das feuchtwarme Klima zu Beginn der Regenzeit sein. "Denn wir haben kaum Zeit, uns zu akklimatisieren", betont Jens Volkmann. Doch bei allem sportlichen Ehrgeiz ist die Reise nach Mauritius für die Mettmanner vor allem eines, ein großes Abenteuer.

(domi)
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