Handball Aufsteiger Unitas gibt ein Lebenszeichen

Hg · Die Haaner Handballer gewinnen das Abstiegsduell beim Drittletzten HG Remscheid deutlich mit 30:22 und klettern wieder auf den vorletzten Platz. Der plötzlich erwachte Kampfgeist des Oberliga-Neulings machten den Unterschied.

 Janik Köhler (Mitte ) und Marcel Billen (15) lieferten diesmal einen höchst konzentrierten Auftritt.

Janik Köhler (Mitte ) und Marcel Billen (15) lieferten diesmal einen höchst konzentrierten Auftritt.

Foto: Nico Hertgen

Remscheid - Unitas Haan 22:30 (9:17). Wochenlang schrieben die Unitas-Handballer nur Negativ-Schlagzeilen. In Remscheid aber waren die Haaner plötzlich nicht mehr wiederzuerkennen, lieferten wohl ihre bislang beste Saisonleistung ab und belohnten sich mit zwei wichtigen Punkten im Abstiegskampf. Der Sieg über den Drittletzten - überhaupt erst der zweite Erfolg in dieser Meisterschaftsrunde - nährt die Hoffnung des Aufsteigers, den Oberliga-Verbleib vielleicht doch noch realisieren zu können. "Die Mannschaft hat das taktische Konzept von Anfang bis Ende konsequent durchgezogen", fand Ronny Lasch. Dem Chefcoach stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. "Wir müssen uns jetzt konsequent auf Hiesfeld vorbereiten", blickte er zugleich nach vorne auf das nächste Heimspiel.

Von der ersten Minute an demonstrierten die Haaner diesmal ihre Entschlossenheit, dem Negativtrend in der Oberliga endlich Einhalt zu gebieten. Zwar brachte Joscha Saalmann die Remscheider mit 1:0 in Front, doch Marcel Billen glich postwendend aus. Dann parierte Stefan Graedtke den Wurf von Andre Niese ebenso wie einen Siebenmeter von Saalmann. Im Gegenzug verpasste Billen die Chance zur Führung, als der 26-Jährige zunächst den Ball vom Kreis über die Latte jagte und wenig später einen Siebenmeter an den linken Pfosten setzte. Die Partie blieb in den ersten acht Minuten ausgeglichen. Dann neigte sich die Waagschale jedoch allmählich zugunsten der Haaner. Erst nutzte Thomas Sorgnit einen Siebenmeter zum 3:3, dann hielt Graedtke einen Wurf von Niese und den Tempogegenstoß schloss Monty Kreisköther zum 4:3 ab - es war die erste Führung der Unitas, die sich danach kontinuierlich absetzte. Auch, weil Graedtke sich diesmal in Topform präsentierte und eine Glanzparade nach der anderen lieferte, deshalb von Anfang bis Ende zwischen den Pfosten stand.

Nach dem 5:3 durch Billen nahm Heino Kirchhoff seine erste Auszeit. Da hoffte der Remscheider Trainer noch, den Angriffswirbel der Gäste schnell unterbinden zu können. Doch das Unterfangen misslang. Zwar verkürzte Marc Schössler mit einem Aufsetzer von linksaußen auf 4:5 (9.), doch danach setzten sich die Unitas-Handballer mit sechs Toren in Folge auf 11:4 ab und behaupteten zur Pause einen sicheren Acht-Tore-Vorsprung. Dawid Rosiak (Bauchmuskelzerrung) trug seinen Teil mit drei sicher verwandelten Siebenmetern bei, für die ihn Ronny Lasch eigens immer wieder einwechselte.

Wichtig aus Haaner Sicht waren auch die ersten Minuten der zweiten Halbzeit. Janik Köhler, der diesmal wesentlich engagierter auftrat, setzte mit einem trockenen Wurf aus dem Rückraum zum 18:9 (32.) gleich das richtige Zeichen, auch wenn kurz danach Lukas Steinhoff vom Kreis auf 10:18 verkürzte. In der Folge versuchten es die Remscheider mit einer offensiveren Deckungsvariante, die den Haanern nicht wirklich schmeckte. Immerhin erzielte Rosiak per Strafwurf das 19:10 und Köhler erhöhte aus dem rechten Rückraum auf 20:10. Dann kassierten die Gastgeber gleich zwei Zeitstrafen in einer Aktion. In zweifacher Überzahl trafen die Haaner zum 22:10 (39.). Das Spiel wirkte nun zerfahrener. Wichtig für die Unitas war jedoch, dass sie eine weitere Zeitstrafe für die Remscheider zur 24:12-Führung (45.) verwertete und damit jeglichen Zweifel am zweiten Saisonsieg im Keim erstickte. Wenig später lagen die Gäste sogar mit 27:14 (50.) vorne.

In den letzten zwei Minuten brachte Lasch mit Kevin Thome und Nick Blau aus dem Haaner Landesliga-Team zwei frische Kräfte. Jan Kachelmann nutzte die kurzzeitige Unordnung im Unitas-Spiel zu drei erfolgreichen Tempogegenstößen und betrieb damit für die Remscheider noch etwas Ergebniskosmetik.

(RP)
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