Aktion über mehrere Stunden Polizei Mettmann räumt über 2000 Cannabis-Pflanzen aus illegaler Plantage

Mettmann · Über 60 Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk waren bis zwei Uhr früh in Mettmann im Einsatz. Zwei zunächst Festgenommene kamen wieder frei. Die Ermittlungen dauern an.

 Wären laut Polizei in sechs Wochen erntereif gewesen: 2434 Pflanzen wurden in Lagerräumen an der Oststraße gepäppelt.

Wären laut Polizei in sechs Wochen erntereif gewesen: 2434 Pflanzen wurden in Lagerräumen an der Oststraße gepäppelt.

Foto: Kreispolizei Mettmann

Die im Zusammenhang mit der Cannabis-Großplantage an der Oststraße am Freitag vorläufig festgenommenen Männer befinden sich wieder auf freiem Fuß. Dies teilt die Kreispolizei mit. „Wir stehen mit unseren Ermittlungen zu den Verantwortlichen noch ganz am Anfang“, sagte Polizei-Sprecher Heinrich-Ulrich Löhe. Einfach haben es die Ermittler dabei nicht. Dem Vernehmen nach waren die Räume, in denen der verbotene Stoff heranwuchs, mindestens ein Mal untervermietet. Und offenbar hatten die illegalen Nutzer des Lagers keine Mühen gescheut. Wie Bauexperten feststellten, wurden sogar eigens Wände hochgezogen, um die Plantage in mehrere, ineinander verschachtelte Sektionen abzutrennen.

Warum in Mettmann zum zweiten Mal binnen drei Monaten eine große Rauschgiftproduktion entdeckt wurde, kommentiert Löhe so: „Wir können dies nicht erklären.“ Anfang Februar räumte die Polizei eine Großplantage an der Seibelstraße.

 In einer Ecke der illegal genutzten Räumlichkeiten stepelte sich der Mutterboden hoch bis an die Decke.

In einer Ecke der illegal genutzten Räumlichkeiten stepelte sich der Mutterboden hoch bis an die Decke.

Foto: Kreispolizei Mettmann

„Kommissar Zufall“ habe die Beamten am Freitag zu den Lagerräumen an der Oststraße geführt. Vormittags wollten Mitarbeiter des Mettmanner Bauamtes den Brandschutz an dem Gebäude kontrollieren und hatten Experten der Feuerwehr mitgebracht. „Sie kamen nicht in das Gebäude hinein, erkannten aber eine Menge Rohre und Leitungen, die in das Gebäude hineinliefen und sahen durch Ritzen helles Licht“, berichtet Löhe. In diesem Moment keimte ein Verdacht, und die Polizei wurde hinzugezogen.

Als sich die Behörden dann Zutritt verschafft hatten, staunten selbst erfahrene Beamte nicht schlecht. In ineinander verschachtelten Räumen wurden laut der Polizei 2434 Cannabis-Pflanzen sichergestellt. Diese hätten in etwa sechs Wochen geerntet werden können. In einer Ecke stapelten sich bis zur Decke weiße Säcke mit Nährboden. Licht, Wasser und Abluft wurden über selbst angelegte Installationen zugeführt.

Allein das Ausräumen der illegalen Cannabis-Plantage dauerte viele Stunden und war erst am frühen Samstagmorgen um 2 Uhr beendet. 16 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Mettmann und 45 Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks bildeten zum Teil einen Menschenkette, um Säcke mit Mutterboden, Geräte, Pflanzen, Leitungen und Rohre nach draußen zu schaffen. An die Adresse von allen, die sich in den sozialen Medien Mettmanns im Scherz anboten, das beschlagnahmte Grün zu entsorgen, wendet sich Polizeisprecher Löhe: „Die Pflanzen werden so verbrannt, dass sie ihre berauschenden Substanzen dabei nicht freisetzen.“

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