Kitaplätze in Meerbusch Kita-Neubau: Schule befürchtet Verkehrschaos

Die Kita am Laacher Weg geht im August in Betrieb. Neben der Maria-Montessori-Gesamtschule soll eine weitere Kita gebaut werden.

 Der Lehrerparkplatz der Städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule soll teilweise bebaut werden, im Hintergrund ist die Sporthalle zu sehen.

Der Lehrerparkplatz der Städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule soll teilweise bebaut werden, im Hintergrund ist die Sporthalle zu sehen.

Foto: V. Bretz

Busse, Autos, Fahrräder und Fußgänger. Schon jetzt ist morgens kurz vor Schulbeginn im Bereich Laacher Weg, Lötterfelder Straße und Weißenberger Weg in Büderich jede Menge los. „Da sind einerseits die Anwohner, die zur Arbeit fahren, und andererseits die Schüler, die Richtung Mataré-Gymnasium und zu unserer Schule unterwegs sind“, beschreibt Klaus Heesen die Situation. „Alles ist sehr unübersichtlich; erst neulich gab es einen Unfall.“

Der Schulleiter der Städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule ist in Sorge, dass das morgendliche Verkehrschaos noch größer wird: Denn im August geht die neue Kita am Laacher Weg/Ecke Ligusterweg in Betrieb. Außerdem plant die Stadt aktuell einen weiteren Kita-Neubau an der Lötterfelder Straße, unmittelbar hinter der Sporthalle der Gesamtschule. Im Jugendhilfeausschuss präsentierte Claus Klein, Bereichsleiter Service Immobilien, den aktuellen Vorentwurf zum sechsgruppigen Kita-Neubau. Demnach soll zwischen der Zweifach-Sporthalle der Gesamtschule und dem jetzigen Lehrerparkplatz, der dann teilweise bebaut wird, ein zweigeschossiges Gebäude entstehen. In diesem Zusammenhang diskutierten die Politiker auch über die Vorbehalte seitens der Maria-Montessori-Gesamtschule zu diesem Bauvorhaben. Von Protest-Unterschriften-Listen war die Rede und von verhärteten Fronten. Dazu sagt Erster Beigeordneter Frank Maatz: „Natürlich gibt es unterschiedliche Interessenlagen. Aber in diesem Fall ist Solidarität gefragt. Der Bedarf an Kita-Plätzen in Büderich ist da, und wir müssen diesem Bedarf Rechnung tragen. Wir versuchen, unter den gegebenen Bedingungen für alle Beteiligten das Beste herauszuholen und sind über die Pläne im Austausch mit der Schule.“ Es habe anfangs „deutlichen Gegenwind“ gegeben, „aber wir sind uns jetzt nicht spinnefeind“. Auch deshalb, weil einige Probleme – wie etwa ausreichend Stellplätze und die geregelte Busanfahrt – inzwischen gelöst wurden.

 Die neue Kita soll in unmittelbarer Nähe zu der Doppel-Turnhalle gebaut werden.

Die neue Kita soll in unmittelbarer Nähe zu der Doppel-Turnhalle gebaut werden.

Foto: GRAFIK: MAPCREATOR, PODTSCHASKE

Dazu sagt Schulleiter Klaus Heesen: „Wir haben natürlich nichts gegen eine Kita. Schließlich wissen wir ja alle, wie groß die Betreuungsnot ist. Aber wir sind in großer Sorge um die Schulwegsicherheit.“ Er rechnet damit, dass die meisten Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die beiden neuen Kitas bringen werden und dann auch irgendwo parken müssen. „Denn wir liegen hier ja eher ungünstig und dezentral.“ Seine Hoffnung ist aber: „Vielleicht entzerrt sich der Verkehr dadurch, dass die Kita-Kinder morgens etwas später gebracht werden, wenn die Schule schon begonnen hat.“

Der Schulleiter bestätigt, dass an der Gesamtschule Unterschriften zum Kita-Bau gesammelt wurden. „Unsere Schülervertretung hat unter den Schülern ein Meinungsbild eingeholt und will die Bedenken zeitnah der Verwaltung mitteilen – schriftlich oder persönlich.“ Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung beschreibt Klaus Heesen als gut: „Man hält uns jetzt über die Pläne auf dem Laufenden. Zu Beginn allerdings, da wurden wir von dem Bauvorhaben total überrascht. Dass hier eine Kita gebaut werden soll, haben wir beispielsweise aus der Zeitung erfahren“, sagt der Schulleiter.

Hintergrund: Weil die Verhandlungen über die Erweiterung der Kita Schatzkiste mit der evangelischen Kirchengemeinde Büderich nach rund zwei Jahren im Dezember plötzlich geplatzt waren, musste die Verwaltung innerhalb weniger Tage einen neuen Standort für die dringend benötigte Kita suchen. Der Rat hatte sich kurz vor Weihnachten für den Standort Lötterfelder Straße ausgesprochen. Wunschtermin für die Eröffnung ist schon März 2021. „Wir stehen unter enormem Zeitdruck und haben keine Alternativen“, betonte Claus Klein im Jugendhilfeausschuss erneut. „Auf der jetzt ausgesuchten Fläche herrscht bereits Baurecht, das ist das einzig mögliche Grundstück für die Stadt.“

Das sind die Pläne: Ebenso wie die Kita am Laacher Weg soll auch die Kita an der Lötterfelder Straße in Holzrahmen-Fertigbauweise entstehen. Veranschlagte Kosten: 4,3 Millionen Euro, davon rund 3,4 Millionen für das eigentliche Kita-Gebäude, der Rest für Außenanlagen und Stellpätze. In jedem Geschoss sollen je drei Gruppenräume entstehen, die auch für U3-Kinder geeignet sind. Außerdem sind ein Bewegungsraum, ein Therapieraum und ein Personalraum plus Dachterrasse geplant. Die komplette Kita wird behindertengerecht sein. Die Verkehrsprobleme will die Verwaltung so lösen: Die Busanfahrt zur Gesamtschule bleibt erhalten, die Zahl der Stellplätze soll von jetzt 75 auf 105 erhöht werden. „Für die Stellplätze sind allerdings noch Gespräche mit einem Grundstücksnachbarn nötig“, erklärte Claus Klein im Jugendhilfeausschuss. „Alternativen wären eine Tiefgarage unter der Kita oder eine Parkpalette. Wir suchen die kostengünstigste Lösung und haben das Ziel, mehr Stellplätze zu schaffen als jetzt.“

Am 10. März berät der Bau- und Umweltausschuss die Pläne.

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