Meerbusch Neues Kennzeichen möglich

Meerbusch · Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) startet einen Vorstoß für eigene Kennzeichen für kleinere Städte. Meerbuschs Problem: "ME" und "MB" sind schon vergeben. Die Stadt könnte sich jedoch "MEE" sichern.

 "MEE" würde gut zu Meerbusch passen – und die Kombination ist noch frei.

"MEE" würde gut zu Meerbusch passen – und die Kombination ist noch frei.

Foto: Kreis Heinberg/Grafik: jps

Auch 42 Jahre nach der Stadtgründung ist von einer Gesamt-Meerbuscher Identität nicht viel zu spüren. Dem Zusammenschluss der acht Ortschaften fehlt das Verbindende. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat jetzt einen Vorschlag zur Stärkung des "Lokalpatriotismus" gemacht, der auch in Meerbusch umgesetzt werden könnte: Spezielle Autokennzeichen auch für kleinere Städte, die noch nie ein eigenes Nummernschild-Kürzel hatten.

 "ME" wäre für Meerbusch sicher identitätsstiftend, gehört aber zum Kreis Mettmann.

"ME" wäre für Meerbusch sicher identitätsstiftend, gehört aber zum Kreis Mettmann.

Foto: Kreis Heinsberg

Doch die Stadt im Grünen, in der rund 34 500 Autos mit dem Kreis-Neusser "NE" unterwegs sind, hätte bei einem möglichen Wechsel ein Problem: Kurze Kennzeichen, die sich der Stadt zuordnen ließen, sind schon vergeben. Die Kombination "MB" hat sich die bayerische Kreisstadt Miesbach am Tegernsee gesichert. "ME" steht bekanntlich für Autofahrer aus dem Kreis Mettmann. Es sind auch Ortskennungen mit drei Buchstaben möglich, bisher blieben sie weitgehend eine ostdeutsche Besonderheit: Für Meerbusch wären noch "MEE", "MER" oder "MRB" frei.

 "MB" würde gut zu Meerbusch passen, gehört aber schon der Kreisstadt Miesbach/Bayern.

"MB" würde gut zu Meerbusch passen, gehört aber schon der Kreisstadt Miesbach/Bayern.

Foto: Kreis Heinsberg

Bei der Stadt trifft Ramsauers Vorstoß vorerst auf wenig Gegenliebe. "Das wäre wohl vor allem für Schilderproduzenten ein gutes Geschäft", sagt Wirtschaftsförderin Heike Reiß. Die Idee eines eigenen Meerbuscher Kennzeichens hält sie für "nicht verfolgenswert". Stadtsprecher Michael Gorgs weist darauf hin, dass ein neues Kennzeichen in Meerbusch bislang nie ein Thema war. In Grevenbroich (auch eine "NE"-Stadt) ist hat einigen Monaten die Diskussion über eine eigene Kombination begonnen, die allerdings nicht bis nach Meerbusch schwappte.

Kennzeichenwechsel 1974/75

Die Meerbuscher haben bereits einen Kennzeichenwechsel hinter sich: 1974/75, kurz nach der Stadtgründung, gab es für die örtlichen Autofahrer zwei Neuerungen. Die alten Nummernschilder für Büderich, die "GV" (für "Lankreis Grevenbroich") zeigten, wurden durch die heutigen "NE"-Schilder ersetzt. In den anderen Stadtteilen war man bis dahin mit "KK" unterwegs, für den "Kreis Kempen-Krefeld". Auch diese Kennzeichen wurde in Meerbusch durch "NE" ersetzt. Gelegentlich kann man noch Oldtimer oder Traktoren mit den Alt-Kennzeichen herumfahren sehen.

Kritiker von Ramsauers Vorstoß verweisen darauf, dass eine weitere Aufsplitterung der Kennzeichen dazu führen könnte, dass Unfallflüchtige Autofahrer häufiger entkommen können. So sei es für Zeugen schwieriger, sich unbekannte (und längere) Buchstabenkombinationen zu merken, als wenn sie es mit bekannten Städtekennungen zu tun hätten. Neubürger, denen das "NE" nicht behagt, haben seit Juli die Möglichkeit, an ihrem angestammten Kennzeichen festzuhalten.

(RP)
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