Osterather Sportverein stellt sich für die Zukunft neu auf OSV zu einer Gemeinschaft machen

Der neue erste Vorsitzende und der Geschäftsführer stehen für den Generationenwechsel beim OSV.

 Die neuen Gesichter des OSV-Vorstands: Dennis Klein (l.) ist erster Vorsitzender, Marc Szymkowiak Geschäftsführer.

Die neuen Gesichter des OSV-Vorstands: Dennis Klein (l.) ist erster Vorsitzender, Marc Szymkowiak Geschäftsführer.

Foto: RP/Christoph Baumeister

Herr Klein, Herr Szymkowiak, vor rund zwei Monaten hat sich der OSV Meerbusch für die Zukunft personell neu aufgestellt. Seitdem ist ein fast komplett neuer und noch recht junger Vorstand am Ruder. Wie kam es zu dem Generationenwechsel?

Klein Der alte Vorstand war schon sehr lange tätig. Er hat über viele Jahre gute Arbeit geleistet, doch in der jüngsten Vergangenheit sind viele Dinge etwas eingeschlafen oder nebenher gelaufen, die wir neu aufleben lassen wollen. In der Mitgliederversammlung gab es die Möglichkeit, sich neu aufzustellen. Alle Vorstandsposten waren vakant. Wir haben die Chance ergriffen, dem Verein wieder neues Leben einzuhauchen.

Im Vorstand sind nun fast ausnahmslos Personen aktiv, die zwischen 30 und 40 Jahre alt sind. Wie wurde das aufgenommen?

Klein Wir wurden anfangs ein wenig mit kritischen Augen betrachtet, denn jungen Leuten traut man solch verantwortungsvolle Posten vielleicht nicht richtig zu. Doch nach etwas mehr als zwei Monaten kann man feststellen, dass die Vorbehalte uns gegenüber nicht mehr da sind. Im Gegenteil: Wir bekommen sehr viele positive Resonanz für unsere bisher geleistete Arbeit.

Szymkowiak Die Leute spüren einfach, dass wir hier etwas Neues entsteht und geben uns entsprechende Rückendeckung. Bestes Beispiel dafür war der Saisonabschluss. Normalerweise packen da immer die gleichen vier, fünf Personen an. Diesmal haben rund 20 Leute mitgeholfen. Niemand ist sich zu schade, auch Aufgaben, die nicht seinen eigentlichen Posten im Verein entsprechen, zu erledigen. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Welche Ziele haben Sie sich als Vorstand für die nahe Zukunft gesetzt?

Szymkowiak Das Wichtigste wird sein, wieder ein Wir-Gefühl zu erzeugen. Wir wollen sowohl die Alten Herren als auch die Damen- und Mädchenabteilung und ebenso die Shuffleboarder und die Gymnastikabteilung eng an den Klub binden und so den gesamten Verein zu einer echten Gemeinschaft zusammenschweißen. Ebenso wichtig ist es, die Jugendabteilung zu stärken und einzubeziehen. Auch hierfür haben wir die richtigen Leute mit dem nötigen Know-how gefunden, die ihre Aufgaben mit vollem Tatendrang angehen.

Klein Eine ganz wichtige Komponente ist auch die Einbindung neuer Partner. Um seine Ziele zu erreichen, benötigt man Sponsoren. Dieses Thema war fast komplett eingeschlafen. Wir bringen das jetzt wieder auf die Agenda. Wir wollen unseren Partnern mehr Möglichkeiten geben, sich bei uns zu engagieren und möchten ihnen umgekehrt mehr Wertschätzung entgegenbringen – beispielsweise durch die Übergabe einer Dauerkarte. Es wird verschiedene Sponsorenpakete geben, aber auch Privatpersonen können sich im  „50er-Club“ bereits ab einem Betrag von 50 Euro finanziell einbringen.

Wohin soll das dadurch in Zukunft generierte Geld fließen?

Klein Ich bin kein Freund davon, Spieler mit einem Handgeld nach Osterath zu locken. Diese Spieler sind auch ganz schnell wieder weg. Es kann aber auch nicht sein, dass man als Student oder Lehrling sogar noch draufzahlt, wenn man hier spielt. Deshalb wollen wir Anreize schaffen, um wettbewerbsfähig und attraktiv für externe Spieler zu bleiben. Wir möchten für alle ein Rundum-Wohlfühlpaket schnüren. Das fängt mit einheitlicher Kleidung für die Mannschaften an und geht weiter über Unterstützung in privaten Angelegenheiten. Unsere Spieler sollen wissen, dass wir immer ein offenes Ohr für sie haben – nicht nur in sportlichen Belangen, sondern auch in Dingen, die über den Sportplatz hinausgehen. Es wird auch ein gemeinschaftliches Essen nach den Spielen geben, um das Gefüge zu stärken.

Szymkowiak Uns ist ganz wichtig, dass wir nicht nur eine einzelne Mannschaft bezuschussen, sondern den Zusammenhalt im gesamten Verein fördern möchten. Beispielsweise sollen Leute, die sich ehrenamtlich engagieren, mit Festen oder anderen Veranstaltungen belohnt werden, für die sonst oftmals die finanziellen Mittel fehlen. Unsere Platzanlage ist in einem Top-Zustand. Trotzdem liegt uns auch die Verbesserung der Infrastruktur am Herzen. Beispielsweise benötigt das Vereinsheim eine neue Küche, ebenso wäre eine neue Terrasse rund um unsere Hütte eine tolle Sache. Hier konnten wir schon die ersten Erfolge verzeichnen.

In welchen sportlichen Sphären soll sich die erste Mannschaft künftig bewegen?

Klein Wenn man in der zurückliegenden Saison gerade so dem Abstieg entronnen ist, kann man keine utopischen Ziele ausgeben. Es wird erneut ein Übergangsjahr, in dem es primär gilt, sich in der Kreisliga A zu etablieren. Mittelfristig würden wir gerne zurück in die Bezirksliga, aber den Weg dorthin wollen wir nachhaltig und vernünftig angehen. Wir wollen eine Identifikation mit der ersten Mannschaft schaffen. Das klappt nicht, wenn sich ihr Gesicht jedes Jahr ändert. Daher legen wir viel Wert auf Kontinuität.

Für diesen Wert steht auch Frank Kollegger, der seit 15 Jahren im Verein tätig ist und das Team in der Vorsaison vor dem Abstieg bewahrt hat. Bleibt er im Amt?

Klein Frank hat die Mannschaft in einer schwierigen Situation übernommen und letztlich souverän zum Klassenerhalt geführt. Wenn jemand so gute Arbeit leistet, ist es nur fair, dass er weitermachen darf. Deshalb gab es von unserer Seite auch gar keine anderen Überlegungen als ihm weiter das Vertrauen zu schenken. Er wird gemeinsam mit Francesco Reale und Dennis Baab, der sich künftig um die Torhüter kümmert, das Trainerteam bilden.

Wer übernimmt die zweite Mannschaft?

Szymkowiak Neuer Chefcoach wird Marc-Andre Zanders. Er hat als Aktiver lange beim SC West gespielt, besitzt als Trainer die C-Lizenz und hat bei West und beim FC Büderich bereits erste Erfahrungen in diesem Bereich sammeln können. Unterstützt wird Zanders von zwei in Osterath bekannten Gesichtern: Florian Frey und Benjamin Krüll.

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