Abiturjahrgang kehrt zurück in die Schule Mehr als 100 Schüler ab Montag am SMG

Meerbusch · Die überwiegende Mehrheit des Abiturjahrgangs kehrt kommende Woche ins Städtische Meerbusch-Gymnasium zurück. Für den Unterricht gelten neue Regeln und Hygienemaßnahmen. In drei Wochen sind die ersten Prüfungen.

 In den Unterrichtsräumen des SMG gilt nun ein Abstand von 1,5 Metern. Im Bild (v.l.) Lehrerin Svenja Schouren, Susanne Göbl von der Elternvertretung, der stellvertrende Schulleiter Andreas Glahn, Leiterin Dorothee Schiebler, Lehrer Herbert Rabuske, Hausmeister Christof Kohl und Schülerin Hannah Göbl.

In den Unterrichtsräumen des SMG gilt nun ein Abstand von 1,5 Metern. Im Bild (v.l.) Lehrerin Svenja Schouren, Susanne Göbl von der Elternvertretung, der stellvertrende Schulleiter Andreas Glahn, Leiterin Dorothee Schiebler, Lehrer Herbert Rabuske, Hausmeister Christof Kohl und Schülerin Hannah Göbl.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Noch ist es sehr ruhig in den Fluren und Räumen des Städtischen Meerbusch-Gymnasiums (SMG). Knapp 1200 Schüler wären jetzt hier, wenn es keine weltweite Pandemie geben würde. An diesem Freitag sind neun Schüler da. Sie haben ihre Vorabiklausur verpasst und holen sie gerade nach. Ab Montag kehrt wieder Leben in das Gymnasium ein, zumindest ein bisschen. Für die 116 Schüler im Abiturjahrgang, ihre Lehrer und die Schulleitung beginnt wieder das Lernen vor Ort. Die überwiegende Mehrheit der 116, das zeigen die ersten Rückmeldungen, werden wohl auch am Montag in das SMG zurückkehren. Auch wenn sie dazu nicht verpflichtet sind.

„Ich finde es komisch, wieder in die Schule zu gehen“, sagt die 17-jährige Hannah Göbl. Aber es fühle sich auch gut an. Denn das persönliche Gespräch mit den Lehrern, die Möglichkeit, direkt Rückfragen zu stellen, das hat der 17-jährigen bei der Vorbereitung auf die letzten Schulexamen gefehlt. In weniger als drei Wochen stehen die Prüfungen in NRW an.

 Im SMG sind Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt.

Im SMG sind Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt.

Foto: Viktor Marinov

„Wir haben zu Hause viel darüber diskutiert“, sagt Hannahs Mutter, Susanne Göbl. Die Familie sei konsequent zu Hause geblieben, aber man müsse nun auch ins Leben gehen und mit der Pandemie leben lernen. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei am Ende ihre hohe Meinung über Lehrer und Leiter am SMG gewesen. „Es gibt ein unheimliches Vertrauen von den Eltern, dass sie das hier rocken“, sagt Göbl, die auch Teil der Elternvertretung ist.

Vieles wird anders sein an der Schule ab Montag. Im Gebäude sind mehrere Spender mit Desinfektionsmittel verteilt, die Räume selbst werden in einem Schichtensystem benutzt. Kein Schüler und kein Lehrer soll einen Raum betreten, der nicht schon gründlich desinfiziert wurde. Das Reinigungspersonal macht Türklinken, Lichtschalter und Schreibtische einmal am Tag sauber. „Es wird maximal 15 Personen in einem Raum geben, inklusive Lehrer“, sagt der stellvertretende Leiter Andreas Glahn. Zwischen den Stühlen gibt es einen Abstand von anderthalb Meter, um das Infektionsirisko zu minimieren. Auch die Wege zu den Räumen sind neu geregelt. An jeder Tür und an den Säulen stehen Wegweiser, wie man zum jeweiligen Raum kommt. Damit sollen größere Ansammlungen vermieden werden. Das Kollegium sieht die Eröffnung mit gemischten Gefühlen.

 Die Wege zu den Räumen sind mit Schildern ausgewiesen, um Ansammlungen zu vermeiden.   Foto: Marinov

Die Wege zu den Räumen sind mit Schildern ausgewiesen, um Ansammlungen zu vermeiden. Foto: Marinov

Foto: Viktor Marinov

„Es sind zwei Herzen, die in der Brust schlagen“, sagt Lehrerin Svenja Schouren. Sie freut sich, dass sie ihre Schüler wiedersehen und bei den Vorbereitungen für das Abitur unterstützen kann, etwa mit Probeklausuren. Am Ende sollen die Schüler ihr Wissen unter Beweis stellen können, wünscht sich die Lehrerin. Aber ihr tue es auch Leid, dass die Schüler in einer solchen Situation ihre Abschlussprüfungen schreiben müssen. „Bei aller Freude ist auch ein mulmiges Gefühl dabei“, sagt Schouren

 Auf die Toiletten dürfen nur zwei Personen gleichzeitig gehen.

Auf die Toiletten dürfen nur zwei Personen gleichzeitig gehen.

Foto: Viktor Marinov

Wie es für die anderen Schüler weitergehen soll, das will am SMG noch keiner mutmaßen. „Ich wünsche mir erstmal, dass wir erfolgreiche Abiturienten haben“, sagt Schulleiterin Dorothee Schiebler. Schüler, die am Ende des Schuljahrs ein vollwertiges Abitur und nicht als der „Corona-Jahrgang“ gelten. Die Eltern bittet sie um Geduld. „Es sind alle Kinder betroffen, alle Schulen.“ Das SMG vielleicht sogar weniger als andere. Das Gebäude ist groß, den Schüler ab der fünften Klasse sind Hygieneregeln ihnen leichter zu vermitteln als den jüngeren. „Es wird gut“, glaubt die Schulleiterin.

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