Saubertag in Osterath, Büderich und Lank-Latum Alt und Jung beim Frühjahrsputz

Saubertag, Teil zwei: Am Samstag haben Bürger aus Osterath, Lank-Latum und Büderich Müll gesammelt.

 Die kleine Saubergruppe aus Büderich sammelte am Rheinufer kuriose Fundstücke auf, etwa Spraydosen, Autoreifen und einen Grillrost.

Die kleine Saubergruppe aus Büderich sammelte am Rheinufer kuriose Fundstücke auf, etwa Spraydosen, Autoreifen und einen Grillrost.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Richtig Glück mit dem Wetter hatten die Bürger, die am Samstag beim Saubertag in Osterath, Büderich und Lank-Latum mitgemacht haben. Im Gegensatz zu den Tagen vorher und nachher konnten sie trockenen Fußes dem Unrat nachjagen. „Das wird sicher nicht mein neues Hobby, aber es muss sein, um etwas für die Umwelt zu tun“, sagte der 15-jährige Luis Frank, der sich in Osterath an der Aktion beteiligte.

 In Lank-Latum dabei (v.l.): Jürgen Ballack, Franz Jürgens, Karl-Heinz Thelen und Herbert van Kuilenburg.

In Lank-Latum dabei (v.l.): Jürgen Ballack, Franz Jürgens, Karl-Heinz Thelen und Herbert van Kuilenburg.

Foto: Angelika Kirchholtes

Osterath Eine bunt gemischte Gruppe machte sich am Morgen mit gelben Handschuhen und blauen Säcken ausgerüstet vom Ostera­ther Rathaus-Park aus auf den Weg, um Weggeworfenes an Straßenrändern, im Gebüsch und auf dem Abenteuerspielplatz einzusammeln. Organisiert von Sabine Müller und Manfred Weigand von ProOsterath beteiligten sich sowohl Mitglieder ihres Vereins wie auch von „Meerbusch hilft“, der Jugendfeuerwehr und der FDP. Aber auch „normale“ Bürger waren dabei. Wie Wolfgang Winter, der nicht nur am Saubertag mitmachte, sondern dessen Passion die Verschönerung seines Dorfes ist. So räumt er in seinem Quartier am Gladiolenweg auch an anderen Tagen auf und bepflanzt die Baumscheiben mit gespendeten Blumen. Er war sich mit dem Japaner Yo Washio einig, dass man die Ärmel hochkrempeln solle: „Es gibt auf der Welt so viele Probleme mit Abfall, besonders mit Mikroplastik. Da muss man vor der Haustür anfangen.“

 Beim Saubertag in Osterath packte auch die Jugendfeuerwehr mit Klaus Telders (links) mit an. Die Jugendlichen nutzen für den Abtransport der Müllsäcke ein Kettcar mit Anhänger.

Beim Saubertag in Osterath packte auch die Jugendfeuerwehr mit Klaus Telders (links) mit an. Die Jugendlichen nutzen für den Abtransport der Müllsäcke ein Kettcar mit Anhänger.

Foto: Angeliak Kirchholtes

Uli Dackweiler von „Meerbusch hilft“ unterstrich, dass es allen ein großes Anliegen sei, den Park als Mittelpunkt des Dorfes von Unrat zu säubern. Dieser sei für viele Menschen, besonders für die eingewanderten Neubürger, ein beliebtes Naherholungsgebiet. Er habe festgestellt, dass die Müllmenge im Park weniger geworden sei, während es rund um den Bahnhof und die Gleise viel zu tun gab. Davon konnte auch die Jugendfeuerwehr ein Lied singen, die zum Abtransport ihrer Säcke ein Kettcar mit Anhänger benutzte.

Lank-Latum Auf die Frage, ob das Müll sammeln Spaß mache, fand der Vorsitzende des Heimatkreises Lank, Franz-Josef Jürgens, nur zögerlich eine Anwort: „Wir wollen zeigen, dass wir uns für die Bürgerschaft verantwortlich fühlen, würden uns aber über eine größere Beteiligung freuen.“ Für den Heimatkreis sei besonders das Gebiet rund um die Teloy-Mühle wichtig. „Das ist unsere gute Stube“, so Jürgens. Karl-Heinz Thelen ergänzte: „Wir wollen ein Vorbild sein.“ Wenn alle Menschen etwas umweltbewusster wären, bräuchten sie nur alle fünf Jahre zu säubern. In den blauen Säcken verschwand an diesem Vormittag viel Kleinkram aus Plastik, Aluminium und Pappe, der zum Teil noch vom Kinderkarnevalszug im Gebüsch lag. Besonders schlimm sei es an den Müllcontainern, wo vieles abgelagert würde, das dort nicht hingehöre, sagte Jürgens.

Büderich Spektakulärere Dinge fand die relativ kleine Gruppe aus Büderich, die von Andrea Blaum von der BUND-Ortsgruppe organisiert worden war: Ein Farbeimer mit Spraydosen, Autoreifen, Coffee-to-go-Becher und ein Grillrost waren ebenso dabei wie Wassereisverpackungen, Flaschen und eine Bastmatte. Bei stürmischem Wind waren die Naturfreunde am Deich und im Rheinvorland ausgeschwärmt, neugierig beobachtet von Hundebesitzern, die ihre Tiere Gassi führten und sich danach ein Heißgetränk am Kaffeestand gönnten.

Dorothee Bloschak hatte ihre Tochter Miria animiert, sich am Saubertag zu beteiligen, und diese hatte gleich ihre Freundinnen Greta Fey und Larissa Thiele mitgebracht. Im Zeichen von „Fridays for future“ wollten die Schülerinnen ein Zeichen setzen und aktiv werden. „Das Thema Klimaschutz ist den Schülern auch in Meerbusch sehr wichtig“, so Bloschak. Auch der Technische Dezernent Michael Assenmacher guckte am Rhein vorbei und unterstützte die Gruppe moralisch. „Wir sind froh zu hören, dass der Müll insgesamt weniger geworden ist“, sagte er. „Im Sommer werden wir wieder Müllcontainer aufstellen, damit das auch so bleibt.“ Der BUND will allerdings schon in Kürze eine Sonderschicht einlegen, wenn das zurückgegangene Hochwasser weiteren Müll angeschwemmt haben wird.

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