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Aktion an Büdericher Grundschule „Hilfssheriffs“ kontrollieren Autofahrer

Büderich · Gemeinsam mit der Polizei haben Grundschüler auf der Lortzingstraße Autos angehalten und sie für ein angemessenes Tempo sensibilisiert

 Die zweiten Klassen der Adam-Riese-Grundschule in Büderich haben gemeinsam mit der Polizei an der Lortzingstraße Autos angehalten.

Die zweiten Klassen der Adam-Riese-Grundschule in Büderich haben gemeinsam mit der Polizei an der Lortzingstraße Autos angehalten.

Foto: Sebastian Kalenberg

Ganz geheuer scheint es dem kleinen Nico nicht zu sein, als er etwas schüchtern an den langsam haltenden Mercedes stapft, den Bezirksdienstbeamter Dietmar Recker gerade mit der Polizeikelle zur Kontrolle herangewunken hat. Dann fährt die Scheibe des Autos herunter und der Zweitklässler der Adam-Riese-Gemeinschaftsgrundschule nimmt all seinen Mut zusammen. „Ich bin Nico, und das hier ist mein Schulweg“, beginnt er zu erzählen. „Ich wünsche mir, dass sie hier langsam fahren.“ Dem Autofahrer, dem zuvor noch die Überraschung über diese plötzliche Polizeikontrolle ins Gesicht geschrieben stand, rutscht nun ein Lächeln über die Lippen. „Ich werde aufpassen, versprochen“, erklärt er dem Kind. Als Dankeschön überreicht dieser dem Fahrer ein selbst gemaltes Bild, das ebenfalls an die dortige Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometer erinnern soll und – symbolisch passend – eine Packung Tempo-Taschentücher.

So eine „Kontrolle“ mit Unterstützung der Polizeibeamten durften alle Zweitklässler der Büdericher Grundschule in dieser Woche machen. Mit der Aktion „Kein Tempo vor unserer Schule“ möchte die Polizei gemeinsam mit den Schülern die Autofahrer für ein angemessenes Tempo vor Schulen und Kindergärten sensibilisieren. Polizeihauptkommissar und Verkehrssicherheitsberater Ralf Kamphausen erklärt, wieso das an der Lortzingstraße vor der Adam-Riese-Grundschule in Büderich  besonders wichtig ist: „Wir haben hier eine breite und gut ausgebaute Straße. Lediglich in der Kurve der Lortzingstraße, hinter der sich die Adam-Riese-Schule befindet, haben wir auf einem 80 Meter langen Stück Tempo 30 vorgegeben“, erklärt der Polizist. „Das animiert Autofahrer zum Rasen. Mit unserer Aktion wollen wir auf freundliche Art sensibilisieren, dass hier aufgepasst werden muss.“ Seit mehreren Jahren führt die Polizei in Meerbusch diese und vergleichbare Aktionen in Kooperation mit Schulen durch. Mit großem Erfolg.

Das findet auch Klassenlehrerin Irene Kaiser. Sie hat selbst ein Kind an der Grundschule und weiß daher genau um die Gefahren an dieser Stelle. „Ich predige immer wieder, dass die Kinder am besten alleine zur Schule laufen sollten“, erzählt sie. Dafür müsse der Schulweg aber sicher sein. „Kinder können Gefahren oft nicht richtig einschätzen. Deshalb müssen die Autofahrer aufpassen. Leider sind es hier oft selbst Eltern, die ihre Kinder zur Schule fahren und andere dabei gefährden“, erklärt die Pädagogin weiter. Das kann auch Ralf Kamphausen von der Polizei bestätigen. „Wenn wir vor der Schule lasern, sind es zu einem großen Teil Eltern, die zu schnell fahren. Wir hören dann immer die Ausrede, dass die Person es ja nur heute eilig hätte. Ansonsten würde man ja aufpassen.“

65 Fahrer konnten die Zweitklässler der Grundschule gemeinsam mit den Beamten kontrollieren. Dafür gab es Lob von der Polizei – und ein Klassenfoto vor dem Einsatzwagen. „Vielen Dank, ihr Hilfssheriffs. Das habt ihr ganz großartig gemacht“, ruft Kamphausen in die Runde. Er meint, dass diese Aktionen mit den Grundschulen gerade in diesem Jahr besonders wichtig seien. „Wegen Corona waren die Schüler ja drei, vier Monate zu Hause und nicht mehr Teil des Straßenverkehrs. Jetzt fangen die Schulen alle wieder normal an. Die Kinder wissen noch, wie sie sich verhalten sollen, aber die Erwachsenen in den Autos müssen realisieren, dass Kinder wieder auf den Straßen unterwegs sind.

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