Tanztheater Salomé Kleines Stück eines schönen Traums

Leverkusen · Harry Owens entführte mit seinem „Traumtheater Salomé“ in eine Fantasiewelt.

 Farbenfroh und fantasievoll entführte das Ensemble das Publikum in ferne Welten.

Farbenfroh und fantasievoll entführte das Ensemble das Publikum in ferne Welten.

Foto: Andre Elbing

Das Rezept ist simpel, aber wirkungsvoll: Man nehme eine Portion Poesie, füge eine Mischung aus Akrobatik, Tanz und Illusion hinzu. Diese Komposition stimme man ab mit Musik und Licht, würze sie mit Erwartungen, Wünschen und Sehnsüchten. Ambiente und Atmosphäre dürfen ebenfalls nicht fehlen. Fertig ist ein amüsantes Bühnenspektakel, das sich „Traumtheater Salomé“ nennt. Mit seinem Erfinder Harry Owens gastierte es am Samstag unter dem Titel „Schöne Träume“ im Erholungshaus.

Die Zeit schien quasi stillzustehen, als Owens, 75-jähriger Poet und Märchenerzähler, auf die Bühne kam, um sich auf einen Thron am Rande der morgenländischen Pracht zu setzen. Dabei spann er den roten Faden zwischen Zeit und Ewigkeit, entführte die Zuschauer aus unserer schnelllebigen Welt der Gegenwart. Er nahm sie mit auf eine Reise in eine imaginäre Welt der schönen Träume.

Dort angekommen stellte er ihnen die wohl wichtigste Frage der Menschheit: „Warum lebt ihr den Frieden nur in eurer Fantasie?“ Die Gäste antworteten natürlich nicht, sondern überließen die Lösung dem Fragesteller. Dieser hüllte sie ein mit Pathos geschwängerten Worten und Sätzen, die klangen, als stammten sie aus einem philosophischen Lehrbuch. Vielleicht gerade deshalb erlebten die Zuschauer eine anmutige Schau, die den üblichen Rahmen einer Revue sprengte, weil einzelne artistische Leistungen von Akteuren zu einem optischen und akustischen Gesamtwerk verschmolzen.

Trotz vieler fantasievoller Worte, einer schönen Geschichte und froh gesinnter Gaukeleien: Zurück blieb am Ende lediglich ein kleines Stück eines schönen Traumes. Owens sagte: „Frühlingstage kehren immer wieder, der volle Mond nimmt Abschied und besucht uns aufs Neue. Die Blüten auf ihren Zweigen erröten Jahr um Jahr. Auch wir gehen nur, um wieder zu kehren. Wir sehen uns in unseren Träumen. Seid glücklich und bewahrt den Frieden.“

Der Mann, der das Traumtheater 1980 gründete und der stets nach der Maxime lebte: „Nur, wenn wir an Wunder glauben, geschehen sie“ bedankte sich zum Schluss noch beim Erholungshaus-Team für die Arbeit. Denn erst Stunden zuvor war der Lkw samt dem Bühnen-Equipment mit einem Getriebeschaden auf der Autobahn stehen geblieben. Das Material wurde in Busse umgeladen und innerhalb von zwei Stunden durch die Haustechnik aufgebaut. „Das schafft nicht mal das Staatstheater“, lobte Owens.

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