Jugendhilfe Herbstferien-Projekt: Die „Kinderstadt“ in Opladen

Opladen · Kinder lernen eine Woche lang, ihre eigene Stadt zu organisieren.

In der „Kinderstadt“ läuft alles wie im echten Leben. Es gibt 40 Betriebe, bei denen man arbeiten kann, eine Bank und das Finanzamt, das täglich die Steuereinnahmen auflistet und Beschäftigte der öffentlichen Arbeitgeber auszahlt. Denn die Modellstadt hat auch eine Verwaltung und eine demokratisch gewählte Regierung mit Bürgermeister und Team. Eine Woche lang leben 200 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren in dieser Miniaturstadt und lernen so ganz praktisch verschiedene Tätigkeiten, den Umgang mit Geld und die Gesetzmäßigkeiten einer demokratischen Gesellschaft kennen.

Veranstaltet wird die Kinderstadt von der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) im Erzbistum Köln, zuletzt fand das Projekt 2013 in Neuss statt. Dieses Jahr kommt die Kinderstadt nach Leverkusen, und zwar während der zweiten Herbstferienwoche (20. bis 25. Oktober) in die Opladener Marienschule. Projektleiter Christoph Sonntag erklärte den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses jetzt, wie genau die Woche ablaufen wird, für die sich 200 Kinder aus dem ganzen Erzbistum anmelden können. Auf Wunsch bleiben sie über Nacht, entsprechende Schlafsäle werden in Klassenräumen eingerichtet. In erster Linie gilt das Angebot für die gut 8000 KJGler, aber 80 Plätze sind für Leverkusener Kinder reserviert, die nicht Mitglied in der katholischen Organisation sein müssen.

90 bis 100 Ehrenamtliche helfen bei der Ferienaktion, die einerseits Spaß bringen und zugleich mehrere Bildungsziele erfüllen soll. Die Kosten sind mit 40.000 Euro veranschlagt, die zum größten Teil über Zuschüsse und Spenden abgedeckt sind. Die Teilnehmerbeiträge sind gestaffelt: 40, 70 oder 90 Euro pro Kind. „Jede Familie entscheidet selbst, wieviel sie zahlen kann und muss keine Bedürftigkeit nachweisen“, sagt Sonntag. In den vergangenen Jahren sei das immer gelungen, weil es genügend Freiwillige gab, die mehr überwiesen haben.

Die Kinderstadt wird in der Turnhalle der Marienschule aufgebaut, wo die Kids morgens bei der Arbeitsagentur die Jobangebote studieren und sich für eines entscheiden. Es gibt genügend Arbeit für alle, und alle werden mit dem gleichen Stundenlohn in der eigenen Währung entlohnt. Es gibt zehn Tacken pro Stunde, abzüglich zwei Tacken Steuer. Für das Geld kann man einkaufen gehen, etwa in der Konditorei oder beim Pizzabäcker – zwei der 40 ansässigen Betriebe. Die Produkte sind echt, auch das was in der Schreinerei hergestellt wird. Erwachsene haben keinen Zutritt.

Ende März wird die Homepage www.kjg-kinderstadt.de freigeschaltet, ab 2. Mai sind Anmeldungen möglich.

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