Leverkusen Polizei testet Bezahl-Gerät in Leverkusen

Leverkusen · Weil Visa und Mastercard aus Sicherheitsgründen Kreditkartenzahlungen von Verwarnungsgeldern mit den bisherigen Lesegeräten nur noch bis Ende des Jahres akzeptieren, führt die Polizei NRW jetzt eine neue Generation ein.

 Schneller, vielseitiger und länger zu benutzen: Das neue Lesegerät (oben) für die Polizei soll dem alten (unten) deutlich überlegen sein.

Schneller, vielseitiger und länger zu benutzen: Das neue Lesegerät (oben) für die Polizei soll dem alten (unten) deutlich überlegen sein.

Foto: LZPD NRW, Thomas Rieck/afi

Etwa 2,6 Millionen Mal haben Bürger in NRW im vergangenen Jahr Verwarnungsgelder bezahlt, die die Polizei erhoben hatte —für Tempoverstöße, Fahrradfahren in der Fußgängerzone und ähnliches. Rund eine Million dieser Zahlungen wurden direkt am Einsatzort abgewickelt — mit EC- oder Kreditkarte, da Polizisten seit 2004 kein Bargeld mehr annehmen dürfen.

Doch jetzt haben die alten Kartenlesegeräte offenbar ihre Leistungsgrenze erreicht. Die Kreditkartenfirmen wie Visa oder Mastercard haben wegen erhöhter Sicherheitsanforderungen angekündigt, über das bisherige Zahlungsterminal ab 2014 keine Gelder mehr anzunehmen.

Für die 47 Kreispolizeibehörden und das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW (LZPD NRW) wurden jetzt deshalb 3000 Geräte einer neuen Generation beim Generalunternehmer Tele Cash bestellt.

Eine Einweisung zum Umgang mit den mobilen Zahlungsapparaten haben viele Polizisten schon bekommen. In diesen Tagen werden nun die ersten Terminals an ausgewählte Regionen geliefert, wo sie in einer Art Pilotprojekt getestet werden sollen. Auch auf Leverkusener Autobahnen kommen sie zum Einsatz, denn zu den Testern zählt die Kölner Autobahnpolizei.

Weitere Einsatzbereiche sind zunächst der Rheinisch-Bergische Kreis, Duisburg, Euskirchen, der Hochsauerlandkreis und Wesel. "Die Testgebiete wurden aus den Erfahrungen der ersten Einführung 2003/2004 ausgesucht", sagt Astrid Fettweiß, Sprecherin des LZPD NRW. Zudem spiegelten diese Behörden einen guten Querschnittwieder, da sowohl städtisch geprägte mitmachten, als auch ländliche oder Polizeibehörden in Grenznähe.

"In der Pilotphase werden bis Ende November Erfahrungen und eventuelle Verbesserungswünsche erfasst und ausgewertet", sagt Astrid Fettweiß. Kriterien seien unter anderem Funktionalität, Bedienbarkeit, Übertragungssicherheit und Akkufestigkeit.

Von der neuen Gerätegeneration verspricht sich die Polizei einiges. Unter anderem sollen sie:

- deutlich länger nutzbar sein, dank eines Lithium-Ionen-Akkus.

- von minus zehn bis plus 50 Grad Celsius uneingeschränkt betriebsbereit bleiben. "Das Terminal wurde speziell für den mobilen Einsatz im Außendienst entwickelt", betont die Sprecherin.

- Ein schnellerer Prozessor und ein größerer Speicher erledigen den Abrechnungsvorgang zudem fünf Mal schneller als bisher.

-Eine neue Lesefunktion ermöglicht "kontaktlose Zahlungen" bis 25 Euro. Bei dieser so genannten Nahfeldkommunikation werden Daten per Funktechnik über wenige Zentimeter hinweg ausgetauscht. Auch das beherrscht das Gerät.

- Speziell entwickelte Mehrfach-Ladegeräte machen das gleichzeitige Laden von mehreren Akkus möglich.

Die neuen Zahlungsterminals seien schon vor der jetzigen Pilotphase auf Herz und Nieren geprüft worden, berichtet Astrid Fettweiß. Änderungswünsche des Landesamts seien bereits umgesetzt worden.

Nach erfolgreichem Ende des Pilotbetriebs soll es ab November zunächst weitere Schulungen geben. Ab Anfang Dezember erfolgt dann die flächendeckende Verteilung der neuen Terminals in alle Kreispolizeibehörden.

"Damit sind aber noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen", gibt Sprecherin Fettweiß bekannt: Für 2014 sei etwa die Anpassung der Zahlungsterminalsoftware beabsichtigt. Dann werde sich zeigen, "ob der Tatbestandskatalog in die Terminals integriert werden kann".

(RP)
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