Kommentar Der Frust der Amateure

Leverkusen · Benötigt wird ein wohlabgestimmtes Konzept der Vereinsförderung, das Bund, Land und Kommunen gemeinsam tragen müssen.

 Sport im Verein - gerade auch für den Nachwuchs wichtig.

Sport im Verein - gerade auch für den Nachwuchs wichtig.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Es ist gerade mal zwei Wochen her, da schlug die Nachricht ein wie ein Volleyschuss ins Tornetz: Die Landesregierung übernimmt eine 40 Millionen-Bürgschaft für Schalke 04! Das sorgte für mehr als nur ein Rumoren an der Basis. Die Knappen, die lange von einem inzwischen höchst unpopulären Fleischfabrikanten geleitet wurden, führten die Coronakrise ins Feld für ihr Ansinnen. Doch weiß jeder, dass der hochverschuldete Verein auch über Jahre selbst schlecht gewirtschaftet hatte. Die Profiklubs sehen sich als Wirtschaftsunternehmen, die kleinen Vereine müssen weiter bei Sponsoren für einen Satz Trikots betteln. Der Unterschied zwischen oben und unten könnte kaum größer sein. Das schafft Unzufriedenheit bei den Amateuren. Dabei sind sie die Basis auch des Profibetriebs. Ohne die von ihnen mühevoll gezüchteten Talente gingen bei den Millionen-Clubs bald schon die Lichter aus. So braucht es ein wohlabgestimmtes Konzept der Vereinsförderung, das Bund, Land und Kommunen gemeinsam tragen müssen. Davon ist wenig erkennbar. Ein Kunstrasenplatz hier, eine neue Umkleide da, reichen eben nicht.   

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