Leverkusen Hightech hinter alter Fassade

Leverkusen · Bayer MaterialScience hat eine neue Konzernzentrale. Die schmucklos betitelten Gebäude K12 und K13 sind zu einer Bürolandschaft verschmolzen – in zwei Jahren Umbauzeit und für 27 Millionen Euro. Gestern war Einweihung.

Bayer MaterialScience hat eine neue Konzernzentrale. Die schmucklos betitelten Gebäude K12 und K13 sind zu einer Bürolandschaft verschmolzen — in zwei Jahren Umbauzeit und für 27 Millionen Euro. Gestern war Einweihung.

Vor sechs Monaten saß Hans-Bernd Schmitz, Leiter der Unternehmenspolitik und Presse bei Bayer MaterialScience (BMS), in der 77. Etage eines Hongkonger Bürohochhauses und blickte auf die Wellen des Pazifiks. Die Aussicht hat er eingebüßt: Leverkusen, Kaiser-Wilhelm-Ring, Gebäudekomplex K12/13, achter Stock, Blick auf den Chemiepark. An technischen Finessen aber bietet sich Schmitz das Modernste vom Modernen in der neuen BMS-Unternehmenszentrale.

Ein ehemaliges Agfa-Lager und das anliegende Bürogebäude, beides Bauten der 50er Jahre, verschmolzen zu einer "transparenten und kommunikativen Einheit", wie die Projektleiter Wolfgang Vogel (Bayer Industry Services) und Dieter Engel (BMS) zur internen Eröffnung für die Mitarbeiter gestern unisono betonten. Patrick Thomas, Vorstandschef der BMS, nannte den Umbau die Visualisierung einer Vision: "Ein Geschäft. Ein Team." Satte 27 Millionen hat diese Vision gekostet, zwei Jahre zog sich die Entstehung des Büroensembles hin. Das sei kostengünstiger gewesen, als die Hochhaus-Sanierung.

Von der Straße aus sieht man davon nichts: schmucklose Backsteingebäude, ein sachlich-modernes Firmenschild, die Häuserkennung K12 und K13. Das war's. Innen tut sich eine andere Welt auf, eine Welt des 21. Jahrhunderts: Viel Glas, gut getarnte Technik — die kilometerlangen Kabel für die Bürokommunikation laufen durch den Boden —, Gesundheitsstühle für die rund 1000 Mitarbeiter, so genannte "Meetingpoints" mit integrierter Küche, Notebookanschlüssen, Fernsehbildschirmen und geruchsfreien Raucherecken, Besprechungsräume mit einer Tastatur, die technischen Schnickschnack in einer Sitzung bedienbar macht, Toiletten auf der Chefetage, die an einen Wellnesstempel erinnern. Und dann erfüllt das Ensemble auch noch alle Energiesparnormen.

(RP)
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