Finaler Vorstoß

Leverkusens Fußball-A-Junioren wollen gegen Kaiserslautern den Sprung ins Endspiel um die „Deutsche“ schaffen. Bayers letzter Titel liegt sieben Jahre zurück. Die Elf hat Qualitäten in Angriff und Verteidigung.

Wenn heute abend um 18.30 Uhr der erste Pfiff in der BayArena ertönt, dann ist sie wieder da, die Chance auf einen Fußball-Titel für Bayer 04. Zwar sind es „nur“ die A-Junioren, die im Halbfinal-Hinspiel auf den 1. FC Kaiserlautern treffen, doch die Chance auf den ersten Gewinn der Schale seit sieben Jahren ist nicht gerade klein. „Wir haben in dieser Saison eindrucksvoll bewiesen, dass wir zu den Top-Teams im Lande gehören“, sagt Bayers Jugendleiter Jürgen Gelsdorf voller Selbstbewusstsein.

Nur eine Niederlage

69 Zähler hat die U 19 unter Trainer Thomas Hörster aus 26 Partien geholt und dabei lediglich eine Niederlage in der Nachspielzeit auf Schalke erlitten. „Da waren wir auch nicht schlechter als der Gegner. Aber vielleicht war es ganz gut, dass die Jungs da wachgerüttelt wurden“, meint der scheidende Hörster im Rückblick. Er coachte auch damals im Jahr 2000 das Team, das Werder Bremen im Endspiel mit 4:2 niederrang und den Titel holte. Durchaus möglich übrigens, das sich beide Teams erneut im Finale begegnen – Bayer müsste die Lauterer aus dem Weg räumen, der Nachwuchs der Bremer hat Bayern München als hohe Hürde vor sich.

2001 trafen die Leverkusener schon einmal in der Endrunde auf die Pfälzer. Mit 2:1 in der Pfalz und 4:2 daheim behielt Bayer die Oberhand, ehe es gegen die Bayern im Finale in der BayArena eine 2:3-Niederlage gab. Das letzte Aufeinandertreffen im Pokalfinale 2003 allerdings verlief wenig erfolgreich, mit 1:4 hieß verloren René Adler, Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Kollegen nach Verlängerung in Berlin. Vom damaligen Team ist freilich nur noch Betreuer Norbert Zuschke übrig geblieben.

Ein ganz starker Trumpf der Hausherren ist sicher die Offensive mit Deniz Naki (20 Treffer), Dennis Schmidt und Richard Sukuta (je 15). „Die drei können alleine eine Partie entscheiden“, lobt Hörster seine Talente. Aber auch die Verteidiger gehören zu den talentierteren in Deutschland. Neben Stefan Reinartz und Kim Falkenberg, beide schon mit einigen Einsätzen in der Regionalliga für Bayer II, standen auch Erdal Celik und Nils Teixeira durchaus innen ihren Mann. Und dass die deutsche U 18-Nationalelf auf die Dienste der Außenverteidiger Oliver Petersch und Cihan Kaptan vertraut, kommt auch nicht von ungefähr. „Ich muss gestehen, ich habe da richtig die Qual der Wahl“, meint der Trainer.

Die Lauterer hingegen strotzen nicht gerade vor Offensivdrang, gerade einmal 42 Tore (bei 29 Gegentreffern) haben sie aus der Vorrunde mitgebracht. „Fatal wäre aber, den Gegner zu unterschätzen“, warnt Hörster. „Star“ der Pfälzer ist der offensive Mittelfeldspieler Christian Henel, der in der nächsten Saison mit einem Profivertrag in der 2. Bundesliga kicken wird. Doch gerade Bayers „Sechser“ Jens Hegeler und Sevdail Selmani haben schon so manchen Spielmacher (wie den Gladbacher Marin oder den Schalker Özil) aus der Partie genommen.

(RP)
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