Geschichte der Stadt Leverkusen Filme zeigen: So schön war und ist Wiesdorf

Leverkusen · Leverkusen damals und heute: In der Zwischenzeit hat sich viel verändert. Der Verein „Wir für Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“ zeigt in der neuen Filmreihe, wie sich die Stadt entwickelt hat. Mithilfe von Video-Aufnahmen und Berichten reisen die Zuschauer durch die Jahrzehnte.

 Kurt Stichnoth, Markus Grawe und Uwe Beenen (v. li.) präsentieren die ersten Videos der neuen Filmreihe. 

Kurt Stichnoth, Markus Grawe und Uwe Beenen (v. li.) präsentieren die ersten Videos der neuen Filmreihe. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bilder sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Wie könnten die schönen Seiten Leverkusens also besser zum Ausdruck kommen als in einem Film? Ein Ziel, das auch der Verein „Wir für Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“ verfolgt. Mit der Unterstützung der Sparkasse und der Bürgerstiftung Leverkusen entstand eine neue Filmreihe: „Leverkusen – damals und heute“. Die ersten beiden Videos mit Bildern und Filmen aus den vergangenen Jahrzehnten stellte der Verein nun erstmals vor. Mit dabei: Kurt Stichnoth. Der Leverkusener spielte bei der Realisierung des Projekts eine wichtige Rolle.

„Wir hatten die Idee, die Leverkusener Stadtrundfahrten über Filme transportiert nach Hause zu bringen“, berichtet Vereinsvorsitzender Uwe Beenen. Denn es ist bereits das zweite Filmprojekt. Obwohl die Rundfahrten coronabedingt entfallen mussten, wollte der Verein den Menschen die Stadt dennoch näher bringen. So entstand die Reihe „Lev mal anders“, eine Verfilmung der Leverkusener Stadtteile.

Doch auf diese Idee kam auch jemand anders – und zwar viele Jahre zuvor: Stichnoth hat vor über 50 Jahren Filme über Leverkusen gedreht und die Stadt in seinen Liedern besungen. Ein Glücksfall für den Verein. „Was gibt es schöneres, als wenn man Zeitzeugen befragen kann, die damals schon mit, für und in Leverkusen gelebt haben“, sagt Beenen. Mithilfe von Stichnoth haben die Mitglieder des Vereins die alten Aufnahmen in einem neuen Format aufbereitet und die Entwicklung der Stadt erfahrbar gemacht.

„Wiesdorf vor zwanzig, dreißig Jahr‘n, ne was war das schön, Wiesdorf war noch da“, hört man Stichnoth im Video mit dem Titel „Alt Wiesdorf“ singen. Das Lied entstand 1976, als der Leverkusener Sänger durch die Straßen des Stadtteils schlenderte, wo die Bayer-Werke einstmals Wohnhäuser errichtet hatten. Die gesamte Kolonie I wurde Ende der 70er Jahre abgerissen. Sie musste dem Aufbau einer Stadtmitte weichen. Ein PR-Film aus dieser Zeit mit dem Titel „Auf dem Weg in die Zukunft“ zeigt einstürzende Wände und den Abriss des alten Rathauses.

Doch Stichnoth kann sich noch gut an die alten Straße und Lokalitäten erinnern. Auf einem Rundgang durch das heutige Wiesdorf mit seinen neuen Straßennamen schildert der heute 91-Jährige, was es dort früher mal zu sehen gab. Zum Beispiel den Friseursalon Klösgen in der Carl-Leverkus-Straße, wo den Wiesdorfern die Haare geschnitten wurden oder das Lokal Höhner Gass, in dem viel gefeiert wurde.

Im Video „Alt Wiesdorf“ stellt der Sänger – 45 Jahre später – sein Können nochmal unter Beweis und singt seinen Wiesdorf-Hit – in leicht veränderter Form: „Wiesdorf vor zwanzig, dreißig Jahr‘n, es wird niemals mehr, wie es früher war. Doch geht man heute mal durch unsre Heimatstadt, sich so manches doch ganz schön verändert hat.“ Diese Denkweise entspreche auch der des Vereins, sagt Beenen: Zu wissen, wie schön es früher war, und gleichzeitig auch die Weiterentwicklung der Stadt zu akzeptieren.

„Ich glaube, wenn man sich den Film ansieht, wird man das heutige Leverkusen noch viel besser verstehen“, ergänzt Markus Grawe vom Sparkassenvorstand.

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