Finanzausschuss Gewinne, Perspektiven und Risiken der Stadttöchter

Leverkusen · Finanzausschuss beschäftigt sich mit den Jahreszahlen. Insgesamt fällt die Bilanz, was Gewinne und Perspektiven angeht, gemischt aus. Drei Beispiele.

 Sparkasse: Weiterhin profitables Geschäft, aber eine Zinswende ist nicht in Sicht.

Sparkasse: Weiterhin profitables Geschäft, aber eine Zinswende ist nicht in Sicht.

Foto: Bernd Bussang

Wenn am Montag der Finanzausschuss zusammenkommt, werden sich die Ratspolitiker durch viel Zahlenmaterial arbeiten müssen. Die Jahresbilanzen einiger Stadttöchter liegen vor. Anders als beim Stadthaushalt werden den Politikern beim Anblick der Zahlen und Perspektiven nicht zu viele graue Haare wachsen, doch gibt es offenbar trotz konjunktureller Hochlage Geschäftsrisiken.

Ein positives Beispiel ist die Wohnungsgesellschaft Leverkusen: Dort schlägt ein Bilanzgewinn von mehr als 4,7 Millionen Euro zu Buche, bei einem Eigenkapital von 110,7 Millionen Euro. Das wirkt  grundsolide bei einem boomenden Wohnungsmarkt.  Der aktuelle Bestand an Immobilien weist 1087 Häuser mit  6833 Wohnungen aus,  95 gewerbliche Einheiten (davon ein eigengenutztes Bürogebäude und eine Regiebetriebswerkstatt),  1762 Garagen bzw. Tiefgaragenstellplätze. 42 Wohneinheiten wurden durch Abriss abgegeben, neun verkauft.  Die Durchschnittsmiete stieg pro Quadratmeter Wohnfläche von 5,54 Euro (Stand 31.12.2016) auf 5,63 Euro  (Stand 31.12.2017).

Der Ausblick im Bericht klingt positiv: „In Leverkusen ist die Bautätigkeit weiterhin sehr aktiv. In naher Zukunft werden durch die WGL 9 Häuser mit 154 Wohnungen sowie 13 Mietreihenhäuser errichtet. Innerhalb der hochpreisigen Region Rheinland ist die Stadt Leverkusen nach wie vor ein günstiger Wohnstandort. Für die nächsten Jahre wird mit einer erhöhten Nachfrage für Mietwohnungen in mittlerer Preislage gerechnet.“

Nicht so gut sieht es beim Klinikum aus: Es weist für 2017 zwar einen gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhten Jahresüberschuss von 541.760 Euro aus, muss aber einen Verlustvortrag aus dem Vorjahr ausgleichen und kommt so auf einen Bilanzverlust von rund 4,88 Millionen Euro.

Trotz des Fachkräftemangels sei es gelungen, alle vakanten Stellen zeitnah wiederzubesetzen, heißt es im Bericht. Doch wird die Begrenzung des Personalkostenanstiegs als ein wesentliches Ziel für die Zukunft genannt.

Im Bezug auf die Bauplanung heißt es: „Im nächsten Schritt ist die bauliche Ergänzung moderner Funktionsbereiche für die Kardiologie und Neurologie sowie die Neuerrichtung eines modernen Kreißsaales geplant. Der eigentliche Baubeginn wird abhängig vom Bau weiterer Parkmöglichkeiten auf dem Klinikumgelände 2019 erfolgen.“

Ein Bilanzgewinn von 2,83 Millionen Euro  schlägt bei der Sparkasse zu Buche. Der Ausblick in einer schon lange anhaltenden Phase niedriger Zinsen klingt wenig hoffnungsvoll:  Eine Zinswende sieht die Sparkasse offenbar nicht und erwartet vor diesem Hintergrund für 2018 einen „Rückgang des Jahresergebnisses unter Vorjahresniveau“. Im Personalbereich wird „mit einem weiteren Rückgang der Mitarbeiterkapazitäten gerechnet“.  Doch werde sich die Sparkasse unverändert für „soziale und kulturelle Projekte engagieren“, so heißt es in dem Bericht der Stadttochter weiter. 

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