Stadtplanung 40-Millionen-Masterplan für Wiesdorf  

Leverkusen · Nach Hitdorf und Opladen soll nun Wiesdorf städtebaulich auf Vordermann gebracht werden. Dazu hat die Stadt einen „Masterplan“ mit 48 konkreten Maßnahmen vorgelegt. Er umfasst Investitionen von 40 Millionen Euro.  

 Die Ost-West-Achse Wiesdorfs soll städtebaulich gestärkt werden.Dazu gehört auch die Hauptstraße mit alten Bürgerhäusern.

Die Ost-West-Achse Wiesdorfs soll städtebaulich gestärkt werden.Dazu gehört auch die Hauptstraße mit alten Bürgerhäusern.

Foto: Bernd Bussang

Hinter dem sperrigen Wort „Integriertes Handlungskonzept“ (InHK) verbirgt sich ein warmer Geldregen für die Stadt und eine städtebauliche Steilvorlage für Stadtteile, denen er zuteil wird. So sprach Baudezernentin Andrea Deppe bei der Vorstellung des Endberichts für das InHK von einer „großen Chance für Wiesdorf“.

Zu rund 80 Prozent wird das Paket mit 48 Einzelmaßnahmen aus Fördergeld von Bund und Land finanziert: 32 Millionen Euro kommen also aus staatlichen Zuschüssen, acht Millionen Euro muss die Stadt selbst bezahlen. Erste Projekte wie der Zentrale Busbahnhof (ZOB) und die Neugestaltung des Funkenplätzchens sind  bewilligt. Die übrigen Projekte sind laut Baudezernentin noch „Ideensammlungen“, die aber gute Aussichten auf eine Förderung hätten. „Was wir davon umsetzen können, hängt auch von der Haushaltsentwicklung ab“, sagt Andrea Deppe. Direkter Ansprechpartner bei der Fördergeldvergabe ist die Bezirksregierung Köln.

Was ist geplant?

Die Liste mit 48 Punkten reicht von der Erstellung eines Einzelhandelskonzepts für Wiesdorf (9100 Euro) bis zur Überdachung des Busbahnhofs (9,2 Millionen Euro). Bei dem Konzept werden vielfältige Aspekte des Stadteillebens berücksichtigt. Dazu gehört der Verkehr ebenso wie Umweltaspekte, vor allem auch soziale Bezüge sowie Bildung und Kultur. Drei große Zielperspektiven ragen heraus. Der externe Projektbegleiter Rolf Junker beschreibt sie so: Mit dem Umbau des Bahnhofs/Busbahnhofs soll ein moderner Verkehrsknotenpunkt geschaffen werden, der den Stadtteil gut anbindet. Die Ost-West-Achse Wiesdorfs vom Stadtpark bis an den Rhein soll gestärkt werden. Und schließlich sollen insbesondere Sozial- und Bildungseinrichtungen unterstützt werden.

Junker nennt drei konkrete Beispiele. An der Realschule am Stadtpark ist ein Neubau für einen „Ort der Generationen“ geplant. Auf einer Geschossfläche von 1500 Quadratmeter werden Jugendwerkstatt, Jobservice und Dampfbahn Leverkusen zu einer „Werkstatt für Bildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen“ zusammengeführt. Kosten: rund sechs Millionen Euro.

Der derzeit wenig genutzte Stadtpark soll saniert, aufgewertet und zu einem neuen Anlaufpunkt für Freizeitaktivitäten werden. Kosten: rund 2,5 Millionen Euro. Die Realschule soll vermehrt auch für außerschulische Aktivitäten geöffnet und somit „förderungswürdig“ werden. Der Glaspalast soll künftig auch Drittnutzern zur Verfügung stehen, ebenso der Schulhof und die Umkleideräume an der Dreifachsporthalle. Geplante Investitionen: fünf Millionen Euro.

Fast 8,9 Millionen Euro will die Stadt allein für die Um- und Neubauten am Quartierstreffpunkt Dönhoffstraße/Alte Feuerwache ausgeben. Dort sollen Angebote für alle Altersklassen entstehen, ein Schwerpunkt soll die Kinder- und Jugendarbeit sein. Weitere Projekte sind: Umgestaltung Umfeld Herz-Jesu-Kirche (1,4 Millionen Euro), Forumplatz (2,1 Millionen Euro), Breidenbachstraße (eine Million Euro), Begegnungsstätte Doktorsburg (800.000 Euro).

Wie ist der Zeitplan?

 Auch das Umfeld der Herz-Jesu-Kirche wird neu gestaltet.

Auch das Umfeld der Herz-Jesu-Kirche wird neu gestaltet.

Foto: Bernd Bussang
 So soll der neue „Ort der Generationen“ aussehen, der am Stadtpark entstehen soll.

So soll der neue „Ort der Generationen“ aussehen, der am Stadtpark entstehen soll.

Foto: Kastner Pichler Architekten, Köln

Die Baudezernentin spricht von „einem großen Förderprojekt, das sich nur über mehre Jahre umsetzen lässt“. Dazu werden Prioritäten gesetzt. Im ersten Gesamtantrag, der bis Ende des Jahres eingereicht werden soll, ist unter anderem der „Ort der Generationen“ und der Neubau an der Dönhoffstraße enthalten. Nach der voraussichtlichen Bewilligung im Lauf von 2019, sollen die Pläne bis 2022 ausgeführt sein.

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