Schwere Defizite erwartet Finanzieller Corona-Schaden fürs Forum noch offen

Leverkusen · Auch vor der Pandemie war die finanzielle Lage der KulturStadtLev nicht rosig. Jetzt gab es im Kulturausschuss eine Zwischenbilanz. Aber noch ohne harte Zahlen. Das Gremium lehnte zudem den Grünen-Antrag auf eine kulturelle Mitte in der City ab.

 Wurde im vergangenen Jahr 50 Jahre alt: Im 51. Jahr seines Bestehens drohen dem Teilbetrieb Forum wegen der Corona-Pandemie harte Defizite.

Wurde im vergangenen Jahr 50 Jahre alt: Im 51. Jahr seines Bestehens drohen dem Teilbetrieb Forum wegen der Corona-Pandemie harte Defizite.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Kultur ist der städtische Bereich, der von der Corona-Pandemie am meisten getroffen ist. Seit dem 13. März wurden sämtliche Veranstaltungen abgesagt, beziehungsweise Ersatztermine gesucht. Am neuen Programm für die Spielzeit 2020/21 wurde während des Lockdowns weitergearbeitet, und es soll in Kürze vorgestellt werden.

Einige Bereiche haben mit digitalen Angeboten weitergearbeitet wie Musikschule und Jugendkunstgruppen, lobte Dezernent Marc Adomat im Betriebsauschuss KSL. Das Museum ging, mit entsprechendem Hygienekonzept, als erster Teilbetrieb wieder an den Start. Inzwischen sind auch Stadtbibliothek und Stadtarchiv wieder für Besucher geöffnet. In der Volkshochschule sei die Situation schwieriger, weil Abstände eingehalten werden müssen, so Adomat. Der Unterricht könne nicht in gewohntem Umfang stattfinden, auch weil in Schulen derzeit keine Fremdnutzung erlaubt sei. Im Forum werde überlegt, wie sich das Haus unter Auflagen wieder bespielen lasse.

Während die finanziellen Auswirkungen durch Corona noch gar nicht zu beziffern sind, dazu gehören ja auch bis auf weiteres Mietausfälle durch fehlende Fremdveranstaltungen, zeigt der Jahresabschluss 2019, dass die Lage für den städtischen Eigenbetrieb KulturStadtLev bereits vorher alles andere als rosig war. Der Wertverlust der alten Gebäude ist höher als die vorgenommenen Investitionen. 2019 betrug die Differenz eine halbe Million Euro. Dazu geht die Eigenkapitalquote seit drei Jahren erheblich zurück. Obwohl die Kulturverwaltung gut gewirtschaftet habe, urteilten die Wirtschaftsprüfer. Im Corona-Jahr 2020 sind noch ganz andere Defizite zu erwarten. Nicht nur deswegen wurde der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, eine kulturelle Mitte am Forum zu schaffen, abgelehnt. Die Mehrheit schloss sich CDU-Ratsherr Bernhard Marewski an, der ein klares Signal verlangte, die City nicht gegen das Schloss Morsbroich auszuspielen, sondern erst das eine zu Ende zu bringen. Beschlossen wurden die Zuschüsse für Kulturelle Veranstaltungen und Projekte der freien Szene im zweiten Halbjahr. 71.700 Euro verteilte eine Jury auf 59 Anträge, die nicht alle in voller Höhe berücksichtigt werden konnten. Weitere 90.000 Euro werden als „Kulturhilfen“ zur Verfügung gestellt für Künstler und Initiativen der freien Kulturszene, deren Fortbestand in Folge der Corona-Krise gefährdet ist.

Die Kulturpolitiker wünschen eine Prüfung, ob die Personalkosten der Honorarkräfte der Musikschule dauerhaft in den Kernhaushalt übertragen werden können, so dass sie nicht mehr von der Musikschule gestemmt werden müssen. Über die Höhe der Kosten konnte Dezernent Marc Adomat noch keine Angaben machen, bisher sei das noch nicht berechnet.

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