Erntezeit Trauben, Melonen und Bananen: Super-Sommer belohnt Kleingärtner

Opladen · Trauben, Melonen und Bananen sind perfekt gereift. Nur die Wasserrechnung dürfte höher werden.

 Ernteglück im Kleingarten in Opladen: Manfred Munz ist stolz auf seine Trauben - die ersten hat er schon zu Federweißer verarbeitet.

Ernteglück im Kleingarten in Opladen: Manfred Munz ist stolz auf seine Trauben - die ersten hat er schon zu Federweißer verarbeitet.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Artischocken, Feigen und Wassermelonen: der lange und heiße Sommer hat in diesem Jahr für die Region außergewöhnliche Früchte in Leverkusens Kleingärten wachsen lassen. Für Manfred Munz, Vorsitzender der Opladener Gartenfreunde, könnte es auch in den kommenden zehn Jahren so bleiben, selbst wenn das einen klaren Mehraufwand beim Gießen bedeutet.

„Der Sommer war super“, sagt der 69-Jährige, ohne auch nur einen Zweifel aufkommen zu lassen. Seit 20 Jahren bewirtschaftet der Leverkusener seine eigene Parzelle im Kleingärtnerverein „Gartenfreunde Opladen“. Davor half er Eltern und Schwiegereltern aus, sodass er auf nunmehr 30 Jahre Kleingarten-Erfahrung zurückblicken kann. Und an so einen warmen und vor allem langanhaltenden Sommer, sagt der Senior, könne er sich nicht erinnern.

Auf insgesamt 420 Quadratmetern pflanzt er sämtliche Köstlichkeiten an: Möhren, Salatköpfe, Weintraube, Porree, Tomaten, Kirschen und Äpfel, ja, sogar eine Bananenstaude hat Munz in seinem Kleingarten. Alles sei in diesem Jahr prächtig gediehen, erzählt er. „Es gab nichts, was eingegangen ist.“ Tatsächlich sei die Ernte sogar viel üppiger und besser ausgefallen. „Die Weintrauben sind gut gewachsen, mein Federweißer ist durch den tollen Sommer sehr gut gelungen, und auch die Tomaten sind super geworden.“ Groß und saftig, besser als die aus dem Supermarkt.

Schwierigkeiten mit Obst und Gemüse habe es in den Opladener Kleingärten – trotz längere Trockenperioden – nicht gegeben, erzählt Munz. „Im Gegenteil, Nachbarn von mir konnten aufgrund der hohen Temperaturen in diesem Jahr erstmals Artischocken und Wassermelonen ernten, die sind großartig geworden. Früchte, die eigentlich nur im Süden wachsen, haben wir dieses Jahr auch in Leverkusen ernten können.“

Nur reine Wiesenflächen wurden durch die dauerhafte Sonneneinstrahlung deutlich in Mitleidenschaft gezogen. „Schwierig war es mit der Rasennachsaat, die ist gleich verbrannt und vertrocknet.“ Da half auch das viele Nachgießen nicht, das Munz als einziges Manko eines für Deutschland viel zu heißen Sommers verzeichnet. „Die Wasserabrechnung Ende des Jahres wird für uns Kleingärtner sicherlich teuer werden.“

Dafür aber zogen die heißen Temperaturen auch viel mehr Menschen in die Kleingartenanlage, bemerkte der 69-Jährige. „Es gab eigentlich keinen Abend, an dem nicht irgendwo auf der Anlage gegrillt wurde, Freunde und Familie zusammensaßen.“ Auch das Interesse an einer Parzelle sei in diesem Jahr höher gewesen. „Wir hatten noch nie so viel Zuspruch und Anfragen von Leuten, die jetzt einen Kleingarten haben wollen.“

Mittlerweile hat Munz auf seiner Parzelle so gut wie alles abgeerntet. „Weintrauben sind noch da, einige Kohlrabis und rote Rüben.“ Seine Salatköpfe hält er sich jetzt im Gewächshaus, wobei er zugibt: „Bei dem Wetter hätte man die Erntezeit durchaus verlängern können.“ Denn auch der Herbst ist weiter sommerlich: Tagsüber pendelt es sich bei rund 20 Grad ein, nachts sinken die Celsiuseinheiten nicht unter zehn Grad.

„Da können noch einige Sachen auch außerhalb der Gewächshäuser wachsen“, bestätigt der erfahrene Kleingärtner. Für ihn darf es  im kommenden Jahr wieder so warm werden. „Von mir aus, kann es die nächsten zehn Jahre so bleiben“, sagt Munz.

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