Leverkusen Die "Silberdisteln" feiern eine Premiere

Leverkusen · "Richtig giftig - ein Theaterreigen um Leben und Tod" heißt das neue Stück des Seniorentheater-Ensembles.

 Die Mitglieder der "Silberdisteln" - hier bei einer Probe zu dem neuen Stück - sind 60 bis 87 Jahre alt. Sie sind sich einig: "Theaterspielen hält jung und trainiert das Gedächtnis."

Die Mitglieder der "Silberdisteln" - hier bei einer Probe zu dem neuen Stück - sind 60 bis 87 Jahre alt. Sie sind sich einig: "Theaterspielen hält jung und trainiert das Gedächtnis."

Foto: Uwe Miserius

Edeltraud klaut bei Ingeborg. Dann trifft sie ihren Schutzengel, der aber ein paar Jahre zu spät kommt. Was dieses Zusammentreffen mit einer Schlange zu tun hat und welche Rolle das lebenslange Wechselspiel von Beziehungen und Begegnungen dabei spielt, erfahren Zuschauer bei der Theaterproduktion "Richtig giftig - ein Theaterreigen um Leben und Tod". Aufgeführt wird das Stück vom Leverkusener Seniorentheater-Ensemble "Silberdisteln" unter Leitung der freien Theater-Pädagogin Jessica Höhn. Premiere ist am Sonntag, 15. Oktober, um 18 Uhr im Kulturausbesserungswerk (KAW) an der Kolberger Straße 95a.

Die Gruppe - hervorgegangen aus einem Caritas-Theaterkursus - existiert seit 2011. Jährlich wird ein anderes Werk inszeniert. Doch die neue Produktion ist eine Premiere: Erstmals spielen die zwölf Hobbyschauspielerinnen zwischen 60 und 87 Jahren ein fremdes Stück. Zuvor hatte sich Höhn gemeinsam mit Filmemacher, Autor und Dozent Erpho Bell an dem nordrhein-westfälischen Stückewettbewerb "Reif für die Bühne" beteiligt und prompt gewonnen. Ausgeschrieben war der Wettbewerb vor dem Hintergrund, dass es immer mehr Ensembles in der Seniorentheaterszene gibt. Demgegenüber steht ein Mangel an geeigneten Spielvorlagen.

"Am Anfang haben wir uns mit dem fremden Theaterstück schwer getan", sagte Christel Pottkämper (83) bei einer der letzten Proben. Inzwischen laufen die regelmäßigen Einstudierungen glatt. Selbst wenn Pottkämper bekennt: ""Ich laufe nachts mit meinem Text durch die Wohnung."

Nach Meinung der Akteurinnen ist Kreativität und Spielfreude keinesfalls ein Privileg der Jugend. Im Gegenteil: "Hier wird sachbezogen diskutiert", erklärt Henni Pitak-Raftery (64) und ergänzt: "Wir Ältere sind ein aktiver Teil der Gesellschaft, der nicht bereit sind, alles zu schlucken, sondern sich interessiert und einbringt." Einig sind sich die Damen auch darin: "Theaterspielen hält jung und trainiert das Gedächtnis." Die positive Wirkung kennt Uschi Ridder (88) nur zu gut, denn die älteste Mitwirkende hat zugleich die meiste Erfahrung. "Seit Kindesbeinen stehe ich auf der Bühne", sagte die ehemalige Darstellerin der Volksbühne Bergisch Neukirchen.

Höhn arbeitet seit zwei Jahren mit dem Ensemble. Sie ist von Kompetenz, Lebenserfahrung und Engagement der Frauen nahezu begeistert. Als nächstes möchte sie sich mit der Gruppe beim NRW-Seniorentheater-Festival bewerben. Die "Silberdisteln" sind optimistisch, dass sie das Engagement erhalten. Jedenfalls besteht für Juni 2018 schon mal Urlaubssperre.

Weitere Aufführungstermine: Montag, 16. Oktober, 17 Uhr im KAW und Samstag, 25. November, 16 Uhr, im Megafon, Montanusstraße 15 in Burscheid. Karten zum Preis von 10 (ermäßigt 8) Euro sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich sowie an der Forum-Kasse, Kölnticket oder online über: www.eventim.de

(gkf)
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