Leverkusen "Charlie": Konsul dankt Leverkusen für Kondolenzbrief

Leverkusen · Als Kind hat er vier Jahre in Bad Godesberg gelebt und dort Deutsch gelernt. Sein Vater war von 1955 bis 1959 Diplomat in Bonn. Als 1989 die Berliner Mauer fiel, begleitete Michel Giacobbi die Deutschen in einer ihrer glücklichsten Stunden - als Sekretär der französischen Botschaft in der DDR.

Als französischer Generalkonsul lebt und arbeitet Giacobbi heute in Düsseldorf - und durfte in den vergangenen Tagen erleben, wie ihm die Leute hierzulande nunmehr in einer der schwärzesten Stunden Frankreichs beistehen. "Die Solidaritäts-Bezeugungen und der Schulterschluss so vieler Menschen weltweit sind ein Beleg dafür, dass die Demokratie und ihre Werte stärker als der Terror sind", schrieb Giacobbi jetzt einem Brief an Leverkusens Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn.

Auch der Stadtchef hatte unter dem Eindruck des verheerenden Terror-Anschlags auf die Pariser Satire-Zeitung Charlie Hebdo spontan einen Brief an den Generalkonsul geschrieben und darin unter anderem betont, er wolle "ganz persönlich, aber auch im Namen des Rates der Stadt sowie der Bürgerinnen und Bürger meiner Stadt" tiefe Betroffenheit und Anteilnahme ausdrücken. "Unsere Gedanken sind in dieser Zeit bei den Opfern und ihren Familien und Freunden", schrieb Buchhorn weiter. Leverkusen trauere mit dem französischen Volk.

Giacobbi antwortete innerhalb kurzer Zeit: "Für Ihre Anteilnahme in diesen Tagen der nationalen Trauer danke ich Ihnen herzlich." Die Menschen seiner deutschen Wahlheimat seien sehr nach Frankreich orientiert, hatte Giacobbi erst unlängst betont.

(RP)
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