Leverkusen Sparkassenempfang: Magenta-Licht für die FDP und rote Schals für alle

Leverkusen · Beim Neujahrsempfang der Sparkasse Leverkusen mit 450 Gästen, die das "Who is Who?" der Stadt und der Nachbargemeinden ausmachen, gehörte am Donnerstagabend auch der ehemalige Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU), der neben Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn in der ersten Reihe die Diskussion zwischen Sahra Wagenknecht (Linke) und Wolfgang Kubicki (FDP) interessiert verfolgte.

 Nicht ohne rot-e Bayer 04-Schals verabschiedete Sparkassenvorstand Manfred Herpolsheimer (2.v.r.) seine Gäste Stefan Schulze-Hausmann (v.l.), Sahra Wagenknecht und Wolfgang Kubicki beim Neujahrsempfang.

Nicht ohne rot-e Bayer 04-Schals verabschiedete Sparkassenvorstand Manfred Herpolsheimer (2.v.r.) seine Gäste Stefan Schulze-Hausmann (v.l.), Sahra Wagenknecht und Wolfgang Kubicki beim Neujahrsempfang.

Foto: Sparkasse

Nicht unter den Gästen war der amtierende Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD). "Das hatte aber keinerlei politische Hintergründe. Herr Schramma gehört zu unserem Netzwerk, und er kommt schon seit Jahren zum Neujahrsempfang", sagte Benjamin Rörig, der Pressesprecher der Sparkasse Leverkusen.

Wolfgang Kubicki kam übrigens nicht ganz in der neuen Farbe der FDP: Seine Krawatte war eher altrosa statt Magenta. Er freute sich aber über die Beleuchtung über der Bühne: "Das ist ja unser Magenta!" Rot sehen mussten schließlich Kubicki und Wagenknecht, die damit naturgemäß am wenigsten Probleme hatte, am Ende der Talkrunde auf der Sparkassen-Bühne. Schon traditionell hatte Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Manfred Herpolsheimer die roten Bayer-04-Fanschals für die Politiker und den Moderator mitgebracht.

In seiner Rede zum Jahresanfang blickte Herpolsheimer auch auf seine Reise in die chinesische Partnerstadt Wuxi zurück und plauderte: "Unser Oberbürgermeister ist dort ein hoch angesehener Mann. Er wird dort vergleichbar wie bei uns ein Minister behandelt." Und er selbst sei nach finanzwirtschaftlichen Vorträgen in der Universität von Wuxi zum Professor ernannt worden, berichtete Herpolsheimer, fügte aber sofort "versöhnlich" hinzu: "Für Sie bleibe ich aber der Sparkassen-Manni!"

Als Sparkassen-Vorstand wagte Herpolsheimer einen Rückblick auf 2014 und Ausblick auf 2015, wobei er noch keine Zahlen nannte. - Die Bilanzen und Eckdaten will die Sparkasse in der nächsten Woche veröffentlichen. - Nur so viel: Das Ergebnis werde sich auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr bewegen. "Trotz weiterhin guter Ergebnisse bleiben das anhaltende Niedrigzinsniveau, die ständig wachsenden Regulierungen und Basel III (Reformpaket des Basler Ausschusses der Bank für internationalen Zahlungsausgleich) Kernthemen für die Sparkasse Leverkusen", sagte Herpolsheimer. Trotz niedriger Zinsen seien die Einlagen bei der Sparkasse steigend: "Die Wirtschaft geht mit viel Rückenwind ins neue Jahr", meinte der Sparkassen-Vorstand.

Ein paar launig-freche Bemerkungen kamen auch von den Politikern Wagenknecht und Kubicki. Von "Königin Merkel" sprach Wagenknecht, die bei "jeder Wiederwahl schaut, mit wem sie dann gerade eine Koalition bildet." Und Kubicki bezeichnete die Grünen als "Erbschleicher", als Moderator Stefan Schulze-Hausmann davon sprach, dass die Grünen die FDP in Teilen ablösen wolle: "Wir sind noch nicht tot!", wehrte sich Kubicki und kündigte als Hauptziel der FDP die Bemühungen an, in die Bundespolitik zurückzukehren.

(RP)
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