20 außergewöhnliche Veranstaltungen Bayer Kultur stellt das neue Start-Festival vor

Leverkusen · Mit 20 außergewöhnlichen Veranstaltungen an vier Standorten startet Bayer Kultur im nächsten Frühjahr in ihr Angebot im neuen Gewand.

 Trompeterin Rike Huy ist ganz neu im Start-Förderprogramm von Bayer Kultur.

Trompeterin Rike Huy ist ganz neu im Start-Förderprogramm von Bayer Kultur.

Foto: Katja Kuhl

Längst vor der Pandemie hat sich Bayer Kultur dafür entschieden, die traditionelle Veranstaltungsstruktur zu ändern und statt eines Saisonbetriebs mit Spartenangebot die Kräfte in einem kompakten Festival zu bündeln. „Es war das Beste, was wir machen konnten“, sagte Leiter Thomas Helfrich am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms mit Blick auf Lockdowns und Besucherbeschränkungen. Inhaltlich sind er und sein Team ohnehin davon überzeugt, auf diese Weise Publikum neugierig auf Kultur zu machen. Denn außer der zeitlichen Konzentration auf die sieben Wochen von Mitte April bis Ende Mai hat man inhaltlich neue Akzente gesetzt.

Bei den meisten Veranstaltungen werden die Spartengrenzen aufgeweicht oder bewusst überschritten und das Publikum soll möglichst oft direkt einbezogen werden. Das geht so weit, dass reihenweise Kinder im Saal mitten in einem Konzert für Schulklassen des Ensembles „Wildes Holz“ die Blockflöte auspacken und an einigen Stellen mitspielen sollen. Das Handwerkszeug  – Klassensätze von Flöten, Grifftabelle, Noten und ein Tutorial  – gibt es im Vorfeld für die angemeldeten Schulen. Fachgerechte Anleitung gibt Jakob Manz, der als Saxofonist und Flötist in die Start-Academy von Bayer Kultur aufgenommen wurde.

Start-Künstler, aktuelle wie ehemalige, haben an dem Festival-Programm mitgewirkt und werden an den vier Standorten auftreten. Wie bisher die Spielzeit, so beginnt auch das Festival mit einem Eröffnungsfest, Thema: „Casino Royale“, geplant als Ballnacht in stilechter Abendkleidung und mit Casino-Tischen im Foyer. Die Grenzen der klassischen Musik wird die vielseitige Trompeterin Rike Huy (neu in der Start-Academy) mit ihrem Programm „Lautes Schweigen“ brechen. L’arte del mondo hebt das Melodram „Andromeda und Perseus“ von Anton Zimmermann aus der Vergessenheit, kombiniert mit zeitgenössischer Sprache von Poetry-Slammer Sulaiman Masomi. Tänzer verschiedener Genres sind zum „Battle of Style“ eingeladen, das NRW-Juniorballett wird dabei sein, und Aterballetto kommt unter anderem mit einer Choreografie des Leverkuseners Philippe Kratz. Das „delian::quartett“ belebt Bachs Kunst der Fuge neu, die Bayer Philharmoniker spielen erstmals unter Leitung von Bar Avni, das Stegreif-Orchester sprengt ohnehin die Grenzen der Hörgewohnheiten. Als Familien-Event wird „Des Kaisers Nachtigal“ mit Musik aufgeführt.

15 von 20 Festival-Veranstaltungen finden im Erholungshaus statt, das die Heimspielstätte von Bayer Kultur bleibt. Zusätzlich gibt es zwei Angebote in der historischen Stadthalle am Bayer-Gründungsort Wuppertal: ein Abend unter Leitung von Philippe Herreweghe mit Collegium Vocale Gent und Orchestre des Champs-Élysées und das Gastspiel der Pianisten Lucas und Arthur Jussen mit dem Orchestre National de Lyon. Nach Berlin bringt das Start-Festival zwei Jazz-Veranstaltungen: mit Jakob Manz und mit Start-Künstlerin Olivia Trummer und Hadar Noiberg. Zum 30-Jährigen von Bayer in Bitterfeld spielen dort die Bayer Philharmoniker und Alexander Krichel am Klavier.

 Saxofonist Jakob Manz wird nicht nur spielen, sondern anderen Musizier-Anleitung geben.

Saxofonist Jakob Manz wird nicht nur spielen, sondern anderen Musizier-Anleitung geben.

Foto: Rainer Ortag/Rainer_Ortag

Geplant sind teils große Formate mit vielen Mitwirkenden. Ob alles in dieser Form unter im Frühjahr geltenden Corona-Bedingungen stattfinden kann, müsse man abwarten, sagt Festival-Leiter Christoph Böhmke Der Vorverkauf starte mit den zuletzt geltenden Platzbeschränkungen.

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