Leichlingen SPD: Wahlkampf ums Bürgerhaus

Leichlingen · Die SPD in der Blütenstadt sorgt sich um die Zukunft des Bürgerhauses – genauer gesagt um dessen Bewirtschaftung. Nachdem sich die Familie Witprächtiger aus dieser Tätigkeit nach vielen Jahren zurückgezogen hatte, war im Stadtrat entschieden worden, Schulaula und Bürgerhaus ab Februar vom Betrieb "Die Kette Integrationsbetriebe" (DKI) bewirtschaften zu lassen.

Die SPD in der Blütenstadt sorgt sich um die Zukunft des Bürgerhauses — genauer gesagt um dessen Bewirtschaftung. Nachdem sich die Familie Witprächtiger aus dieser Tätigkeit nach vielen Jahren zurückgezogen hatte, war im Stadtrat entschieden worden, Schulaula und Bürgerhaus ab Februar vom Betrieb "Die Kette Integrationsbetriebe" (DKI) bewirtschaften zu lassen.

Die Stadt Leichlingen wollte hierzu, ähnlich wie bei der Mensa von Realschule und Gymnasium, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen sowie Praktikums- und Ausbildungsplätze im gastronomischen Bereich schaffen. "Die DK Integrationsbetriebe gGmbH ist für die Übernahme der Bewirtung der Aula und des Bürgerhauses überaus qualifiziert und zertifiziert", hieß es von Seiten der Stadt seinerzeit. Die Mensa etwa werde "eindrucksvoll mit gutem Ergebnis betrieben". DKI beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter, rund die Hälfte davon sind schwerbehindert. Das gemeinnützige Unternehmen betreibt bereits neun Gastronomiestätten, beispielsweise Betriebsrestaurants.

Gleichwohl stellt die Leichlinger SPD jetzt den Antrag, schnellstmöglich einen "Runden Tisch" mit den regelmäßig das Bürgerhaus nutzenden Vereinen, Organisationen und Personen, dem Bewirtschafter und der Verwaltung einzuberufen. Die Sorge der Genossen: Abwanderung der Vereine und Kulturtreibenden der Stadt.

"Wohl wissend, dass es schwierig war, einen neuen Bewirtschafter zu finden und wohl wissend, dass es äußerst schwierig ist, das Bürgerhaus halbwegs wirtschaftlich zu bewirtschaften, ist die nun eingetretene Situation äußerst unbefriedigend", heißt es in dem Antrag. Man müsse unbedingt gemeinsam eine tragfähige einvernehmliche Lösung finden.

Im Leichlinger Rathaus kann von einem Proteststurm der Vereine, wie ihn die Genossen befürchten, bisher allerdings keine Rede sein. Bürgermeister Ernst Müller erklärte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, wer immer sich bisher in Sachen Bürgerhaus-Bewirtung an die Stadt gewandt habe, für den sei eine individuelle Lösung gefunden worden — "und das wird auch weiterhin so bleiben".

Dass eine Person wie etwa Heinrich Witprächtiger nicht eins zu eins ersetzt werden könne, der mit viel Idealismus so manche Extra-Stunde im Bürgerhaus investiert habe, weil er eben auch Mitglied in vielen Vereinen ist, sei verständlich, führt der Bürgermeister aus.

Aber man müsse dem neuen Anbieter auch die Gelegenheit geben, sich einzuarbeiten. Er habe vom Engagement der "Kette" bisher jedenfalls einen guten Eindruck.

(RP)
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