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Leichlingen Neuer Rektor: "Realschule hat Zukunft"

Leichlingen · Martin Kayser, der neue Leiter der Realschule an der Wupper, möchte den Ganztagsbetrieb ausbauen und die Inklusion fördern. Er begegnet der Sekundarschuldebatte mit einem Plädoyer für die Realschule: Sie sei kein auslaufendes Modell.

 Mit Maskottchen ist der neue Leiter der Realschule, Martin Kayser, in seinem neuen Büro angekommen. Er glaubt an die Zukunft der Realschule.

Mit Maskottchen ist der neue Leiter der Realschule, Martin Kayser, in seinem neuen Büro angekommen. Er glaubt an die Zukunft der Realschule.

Foto: uw

Jung und neugierig ist der neue Leiter der Realschule Leichlingen: Der 35-jährige Martin Kayser hat jetzt seinen Dienst begonnen: "Ich fühle mich ein, taste mich heran", sagt er. Große Herausforderungen stehen dem jungen Mann bevor, der zwar auch 14 Stunden Unterricht in seinen Fächern Mathematik, Physik und Informatik erteilen, aber in der Hauptsache die Realschule zukunftsfähig erhalten will. Die Ausweitung des Ganztagsbetriebes, die Umsetzung des Inklusionsgesetzes, nicht zuletzt auch die Bestrebung, die Realschule angesichts der überall aufkommenden Debatte um die Sekundarschule als eigene Schulform zu erhalten: Alles dies hat der neue Realschulleiter auf der Agenda.

"Die Realschule hat Zukunft, sie ist kein auslaufendes Modell", ist Martin Kayser sicher. Aus einer möglichen Sekundarschul-Debatte in Leichlingen, die jetzt angesichts der wegen des Schülerschwundes auslaufenden Hauptschule zwangsläufig aufs Tapet kommt, möchte sich Kayser aber (noch) heraushalten. Er sei neuen Wegen gegenüber zwar aufgeschlossen, er bezweifle aber, ob Leichlingen eine komplett neue Schulform (Sekundarschule) benötige: "Ich muss mir aber zuerst einen Überblick verschaffen und die Situation vor Ort erst genau kennenlernen", räumt Kayser ein.

Klarer sieht er allerdings bereits sein Ziel vor Augen, den Ganztagsbetrieb auf jeden Fall nach dem fünften nun sukzessive auf die weiteren Jahrgänge zu erweitern. Die Kooperation mit dem Verein "Die Quelle" stelle bereits eine gute Basis dar, so dass auch die zusätzlichen Nachmittagsangebote wie die Hausaufgabenbetreuung erfüllt werden könnten. Auch räumlich erfülle die Realschule gute Voraussetzungen für den Ganztagsbetrieb. Nach der Jahrgangsstufe fünf soll nun im nächsten Schuljahr auch die Jahrgangsstufe sechs mit dem Ganztagsunterricht beginnen. Das Prinzip der Lernzeiten mit methodischem und sozialem Lernen soll fortgeführt werden. "Unsere Schule kann jetzt schon auf ersten Erfahrungen aufbauen", sagt Kayser im Rückblick auf den ersten Jahrgang, der den Ganztagsbetrieb zur Zeit noch durchläuft.

Neu wird für die Realschule Leichlingen, wie für alle anderen Schulen auch, der gesetzliche Anspruch auf Inklusion. Danach sollen Eltern von Kindern mit einem wie auch immer gearteten besonderen Förderbedarf ihre Kinder theoretisch auf alle weiterführenden Schulen schicken können. Die Schulen müssen dann, unterstützt vom Land, Sonderpädagogen einstellen. Außerdem können Schulbegleiter eingesetzt werden.

Martin Kayser möchte aber nicht darauf warten, dass die Inklusion auf "seine" Schule zukommt. Er möchte vorbereitet sein und der Neuerung aktiv entgegen gehen. Gemeinsam mit der Inklusions-steuerungsstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises wolle er die Bedingungen dafür schaffen, Kinder mit besonderem Förderbedarf auch aus der auslaufenden Hauptschule vor Ort aufnehmen zu können..

(RP/ac)
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