Jugendfuball Zwei Meter Bundesliga

Jugendfuball · Tim Hechler stand zum ersten Mal bei den F-Junioren des FC Monheim zwischen den Pfosten. Mittlerweile ist der talentierte Keeper, der beinahe beim FC Schalke 04 gelandet wäre, auf höchster Ebene unterwegs.

 Torwart am Turm: Der Monheimer Tim Hechler, der heute 17 Jahre jung wird, hat was drauf auf dem Posten zwischen den Pfosten.

Torwart am Turm: Der Monheimer Tim Hechler, der heute 17 Jahre jung wird, hat was drauf auf dem Posten zwischen den Pfosten.

Rolf Hechler hat da eine klare Meinung. Manchmal, so findet er, ist ein Nicht-Abstieg genauso hoch anzusiedeln wie eine Meisterschaft. So verdient die U 17 des Außenseiters SV Bergisch Gladbach 09 für den Klassenerhalt in der Junioren-Bundesliga seiner Meinung nach genauso viel Anerkennung wie der 1. FC Köln für die Meisterschaft – weil eben die Voraussetzungen im Amateurverein aus dem Bergischen ganz anders seien.

Einen Anteil an der starken Leistung hat Hechlers Sohn Tim, der beim Bundesligisten Bergisch Gladbach das Tor hütet. Im Februar 2010 war der Monheimer zum SV 09 gewechselt, weil er beim Bundesligisten TSV Bayer 04 Leverkusen als Spieler des jüngeren Jahrgangs kaum Einsatzzeit bekam. Im neuen Verein bewies Tim dann, dass er durchaus gut genug ist für die höchste deutsche Juniorenklasse Deutschlands – und wurde Stammspieler.

Perfekte Möglichkeiten

Die Karriere begann beim FC Monheim in der F-Jugend. Trainer war hier sein Vater, der vorher zehn Jahre lang bei Bayer Leverkusen gearbeitet hatte. Nicht zuletzt deshalb konnte Tim parallel beim Bundesligisten einmal wöchentlich ein perfektes Training genießen. Mit Monheim lag der Torwart bei Kreismeisterschaften und Kreis-Hallenmeisterschaften vorne, ehe er nach einem kurzen Abstecher zum HSV Langenfeld beim VfB Hilden landete. Durch die Erfolge mit Hilden (unter anderem 2008 auf Platz zwei in der Niederrheinliga) wurden auch große Klubs aufmerksam und Tim wechselte nach Leverkusen.

In seinem Lieblingsverein ging es sehr gut los (zehn Einsätze), bis eine Fingerverletzung dazwischenkam. Erst gegen Ende der Saison wurde Tim wieder fit, hatte seinen Stammplatz nun aber verloren. Nach dem Wechsel zur U 17 gabs weniger Einsatzzeit, sodass als Konsequenz der Wechsel zu Bergisch Gladbach folgte. "Es war klar, dass Tim spielen muss", betont Rolf Hechler.

Im Nachhinein erwies sich der Schritt als richtig, denn Tim entwickelte sich weiter. Den Gala-Auftritt bot der November 2010, als Bergisch Gladbach gegen Schalke 04 ein 0:0 erkämpfte und Tim kurz vor Schluss einen Elfmeter parierte. Als Belohnung dafür sprangen zwei Probeeinheiten auf Schalke heraus. "Das waren Profibedingungen", schwärmt Tim noch heute. Trotzdem reichte es letztlich nicht zu einem Wechsel nach Gelsenkirchen.

Rückstand aufgeholt

So kämpfte der 1,97-m-Keeper mit Bergisch Gladbach gegen den Abstieg – was im Februar bei sieben Punkten Rückstand fast aussichtslos zu sein schien. Der neue Trainer Thorsten Legat hauchte dem Team jedoch neues Leben ein und die Elf kletterte auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Und das ist in der Tat so viel wert wie eine Meisterschaft.

(mroe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort