Monheim Stadt gibt Zuschuss zu Schützenhaus

Monheim · Das Vereinsheim Am Werth ist stark renovierungsbedürftig. Aber es soll künftig mehr für Nutzungen durch andere Clubs offenstehen.

 Heinz Dickerboom hat am Montagabend die Zustimmung der Schützenbruderschaft für die Sanierungspläne des Vorstandes erhalten.

Heinz Dickerboom hat am Montagabend die Zustimmung der Schützenbruderschaft für die Sanierungspläne des Vorstandes erhalten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Seitdem die Festhalle Bormacher dicht ist und auch der Schelmenturm bald für ein Jahr zumacht, ist das Vereinsheim der St.-Sebastianus-Schützen Am Werth eine der wenigen verbleibenden Veranstaltungsräume in der Altstadt. Doch das Schützenhaus stammt aus dem Jahre 1965 und ist nicht nur bezüglich der Inneneinrichtung nicht mehr zeitgemäß. „Wegen der Statikprobleme muss die Frontwand ausgetauscht werden, die sehr dunkle Innenverkleidung des Daches wird weggenommen, so dass wir mehr Raumhöhe haben, und die Heizungsanlage muss erneuert werden“, sagt Heinz Dickerboom vom Vorstand. Überhaupt entspreche das Gebäude natürlich nicht den modernen Anforderungen an Energieeffizienz – es gebe keinerlei Wärmedämmung. Ein 2011 unternommener Anlauf, das Schützenhaus zu sanieren, wurde abgebrochen, weil der Verein das Projekt finanziell nicht stemmen konnte.

Seit dem Sommer 2018 führe man Gespräche  mit der Stadt, die ihrerseits zwei Ziele verfolgt: Die Schützen haben ihren großen Gesellschaftsraum, der gut 80 Personen fasst, schon immer für private Feiern und Vereinsveranstaltungen vermietet. Damit der Öffentlichkeit auch künftig  eine moderne Feierlocation zur Verfügung steht, will sie den Schützen einen Zuschuss von 300.000 Euro zu den Sanierungskosten gewähren. Für die geschätzten Gesamtkosten von 450.000 Euro soll die Luftgewehr-Schießanlage um 90 Grad gedreht werden, damit sie künftig separat von der Halle nutzbar ist. „Wir behalten aber die Vermietungshoheit über unser Heim“, betont Dickerboom. Sicherlich würden die Vermietungen aber zunehmen.

Zweitens will die Stadt den momentan weitgehend unbefestigten Schützenplatz neu gestalten: „Der viel von Besuchern des Spielplatzes und der Altstadt genutzte Parklatz soll vorzeigbarer sein“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann.  Die Fläche gehört der Schützenbruderschaft. „Die alte Nutzungsvereinbarung mit der Stadt stammt aus den 80er Jahren und  sieht  eine Einmalzahlung von 4000 DM vor“, sagt Dickerboom. Jetzt soll ein neuer Gestattung- und Nutzungsvertrag auf 30 Jahre geschlossen werden, der der Stadt die kostenlose Nutzung einräumt. Im Gegenzug verpflichtet sie sich, den Platz  auszubauen. Nach bereits vorliegenden Plänen des Büros Strauchwerk, das auch den Landschaftspark konzipiert hat, soll die Fläche gepflastert, sollen zur Gliederung der Parkreihen  Bäume gepflanzt werden. Außerdem soll der Platz an die Kanalisation angeschlossen werden, erläutert Zimmermann. Der mittlere Bereich soll für Openair-Veranstaltungen, wie etwa die Pfingstkirmes,  offen gehalten werden. Außerdem treten die Schützen den Bahnen der Stadt Monheim einen Teil des Platzes für den Bau einer Garage für die autonomen E-Busse ab.  Den Schützen verbleibt eine von ihnen nutzbare Fläche direkt vor dem Vereinsheim. Für die Neugestaltung des Platzes werden 3,8 Millionen Euro veranschlagt, darin enthalten: 2 Millionen Euro für den Kanalbau.

Am Montagabend erhielt der geschäftsführende Vorstand die einhellige Zustimmung der Bruderschaft für diese Vorgehensweise.

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