Langenfeld Freizeitpark wird digitales Testlabor

LANGENFELD · Neue Laternen ermöglichen in Kürze W-Lan im gesamten Parkgelände. Zudem wird intelligente Sensorik ausprobiert.

 Joachim Stephan ist seit dem Sommer im Langenfelder Rathaus für das Thema Digitalisierung/Smart City zuständig.

Joachim Stephan ist seit dem Sommer im Langenfelder Rathaus für das Thema Digitalisierung/Smart City zuständig.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Zum Spielen, Sport oder auch Ausruhen ist der Freizeitpark Langfort ein beliebter Anziehungspunkt. In Kürze soll dieser Park obendrein als „Testlabor für die Möglichkeiten moderner Digitaltechnik dienen, sagt Joachim Stephan. Der 53-Jährige arbeitet seit dem Sommer im Rathaus in der neu geschaffenen Stabsstelle Digitalisierung. Wie er jetzt ankündigte, sollen beim nun fälligen Austausch der etwa 30 Jahre alten Straßenlaternen dort neue Beleuchtungssysteme mit intelligenter Sensorik kombiniert werden, um etwa die Besucherfrequenz im Park zu messen oder Wetter- und Umweltdaten zu gewinnen. Federführend bei diesem Projekt sind die Langenfelder Stadtwerke.

„Die Laternenmasten werden kommende Woche geliefert“, bestätigte Stadtwerke-Chef Kersten Kerl auf Anfrage unserer Redaktion. Die komplette Beleuchtung werde erneuert. „Wir hoffen, dass bis Februar alles fertig ist. Der Fortgang der Arbeiten hängt aber natürlich vom Wetter ab.“ Mit den neuen LED-Laternen lasse sich die Lichtstärke nach Bedarf steuern. „Wenn jemand vorbeigeht, dann leuchtet es heller, ansonsten etwas abgesetzter.“

Mit diesen neuen Masten werden die Stadtwerke laut Kerl auch weitere Senderanlagen für das drahtlose lokale Netzwerk (W-Lan) installieren. Dann können Besucher überall im Freizeitpark mit ihrem Smartphone oder Tablet-Computer gratis ins Internet gelangen. Seit der Installation eines so genannten Hotspots im vergangenen Sommer sei W-Lan-Empfang immerhin im näheren Umkreis ums Park-Café gegeben. „Mit dem weiteren Ausbau können Parkbesucher dann auch bei größeren Festen und Veranstaltungen gratis ins Internet gelangen.“

Nach Stephans Angaben ist auch ein digitales Notrufsystem geplant, bei denen jemand, der sich bedroht fühlt, fest installierte Alarmknöpfe drücken kann. Zudem sollen laut Stephan ebenfalls im Freizeitpark so genannte smarte Sitzbänke installiert werden, „auf denen man bei einer Ruhepause dank Solartechnik direkt sein Handy aufladen und auf Wunsch weitere Informationen abrufen kann“. Mit den Erkenntnissen aus dem Freizeitpark sollen auf dem gerade umgestalteten Abschnitt der Solinger Straße die neuen LED-Laternen die bereits eingebaute Digitaltechnik nutzen. Nach Angaben des städtischen Verkehrsplaners Franz Frank sollen die intelligenten Masten demnächst etwa die aktuelle Parkplatzbelegung und das Verkehrsaufkommen per W-Lan an die Stadt übermitteln. Laut Stephan soll dort demnächst ein entsprechender Test starten, bei dem unter anderem Zahl der Autos, deren Geschwindigkeit, Lärm und auch Feinstaubbelastung „in Echtzeit erfasst wird“. Die Messwerte könnten dabei „live auf der Internetseite der Stadt oder einer App – für alle transparent– eingesehen werden“.

Bürgermeister Frank Schneider bezeichnete in der jüngsten Ratssitzung die Digitalisierung als „eine der wichtigsten Aufgaben der Städte in den kommenden Jahren“. Wie die Industrie müsse auch die Stadtverwaltung das heutige Angebot zum Nutzen der Bürger verbessern.

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