Monheim In Monheim brennen Autos

Monheim · Nach einer erneuten Brandstiftung im Berliner Viertel bietet die Stadt 2500 Euro für Hinweise, die zu den Tätern führen.

 Auf dem Parkplatz an der Tegeler Straße 17 brannten drei Autos, ein weiteres und ein Lkw wurden beschädigt.

Auf dem Parkplatz an der Tegeler Straße 17 brannten drei Autos, ein weiteres und ein Lkw wurden beschädigt.

Foto: RP/Patrick Schüller

Es ist Donnerstagmorgen. Etwa 3 Uhr. Bei der Feuerwehr geht ein Notruf ein. Es brennt an der Tegeler Straße 17. Als die Feuerwehr ankommt, stehen auf einem Parkplatz neben einem Mehrfamilienhaus drei Autos in Flammen. Die Feuerwehr kann verhindern, dass das Feuer auf Büsche oder weitere Autos übergeht. Die starke Hitze beschädigte aber noch einen Lkw und ein weiteres Auto.

Die Brandursache ist noch unklar. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und hat Ermittlungen eingeleitet. Zeugen beobachteten in der Nacht zwei Männer. Sie sollen sich zu Fuß fluchtartig vom Brandort  entfernt haben. Einer der Männer soll in Richtung Unterführung (Weddinger Straße) gerannt sein. Beschrieben wird er so: etwa 25 Jahre alt, stabile Figur, mitteleuropäisches Erscheinungsbild, schulterlange und dunkelblonde Haare, bekleidet mit einer dunklen Strickjacke und einer Jeans. Der zweite Mann wird  als „Mitteleuropäer“ beschrieben.

Mit dem Brand an der Tegeler Straße setzt sich eine Serie fort. Immer wieder gibt es Feuer im Berliner Viertel. Laut Feuerwehr insbesondere rund um die Schöneberger Straße. Mal brennt Sperrmüll, mal Autos, mal Papiercontainer. „Es scheint hier jemanden zu geben, der gern Sachen in Brand setzt“, sagt Feuerwehrchef Hartmut Baur.

Zu Feuern im Außenbereich kommen Kellerbrände und Wohnungsbrände. Fakt ist: Unter den Bränden leidet die gesamte Nachbarschaft. „Ich habe Angst, abends ins Bett zu gehen“, sagt eine 68-Jährige, die an der Tegeler Straße wohnt. Mit dem Gefühl ist sie nicht alleine. „Wir wissen nie, wo es als nächstes brennt“, sagt eine Frau mit Kopftuch. „Ich habe drei kleine Kinder. Ein schlimmes Gefühl ist das.“

Am Vormittag nach dem Brand auf dem Parkplatz sind die ausgebrannten Autos schon abtransportiert. Einen Steinwurf entfernt steigt am Mittag ein Fest: Die LEG feiert das zehnjährige Bestehen der Privatisierung gemeinsam mit Bürgermeister Daniel Zimmermann, LEG-Spitze und Ministern. Am Parkplatz riecht es noch verkohlt. Ein abgeplatztes Reifenteil ist auf dem Parkplatz liegen geblieben. Auf den Pflastersteinen wabern weiße Schaumwolken: Reste vom Löschschaum aus der Nacht.

Unter den Bränden leidet nicht nur das Sicherheitsempfinden der Anwohner. Sie schaden auch dem Ruf des Viertels. Hinter den brennenden Autos, Containern und Sperrmüll könnte möglicherweise ein Täter oder eine feste Tätergruppe stecken. „Dafür, dass hier ein Brandstifter rumläuft, kann niemand etwas aus der Nachbarschaft“, sagt Bürgermeister Zimmermann. Auch er weiß, dass die Menschen leiden. Die Stadtverwaltung habe deshalb eine Belohnung ausgelobt. „Wir als Stadt zahlen 2500 Euro für Hinweise, die dazu führen, dass der Täter festgenommen wird.“

Hinweise an die Polizei in Monheim unter Telefon 02173 9594-6350.

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