Fußball Die Rote Erde präsentiert sich reichlich lädiert

Wegberg · Regionalliga: Beeck soll morgen bei der U 23 Borussia Dortmunds antreten - der Rasen dort ist aber schon länger nicht bespielbar.

 Verboten und auch gefährlich, aber dennoch eindrucksvoll: BVB-Fans entfachten im Hinspiel im Beecker Waldstadion zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wahres Pyro-Spektakel. Trotz wiederholter Aufforderungen, es zu unterlassen, zündeten sie insgesamt zu vier Zeitpunkten etliche Bengalos. Nach dem vierten Mal stand die Partie kurz vor dem Abbruch, unterbrach Schiri Nico Fuchs die Partie für fünf Minuten - beim nächsten Vorfall hätte er die Partie definitiv abgebrochen.

Verboten und auch gefährlich, aber dennoch eindrucksvoll: BVB-Fans entfachten im Hinspiel im Beecker Waldstadion zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wahres Pyro-Spektakel. Trotz wiederholter Aufforderungen, es zu unterlassen, zündeten sie insgesamt zu vier Zeitpunkten etliche Bengalos. Nach dem vierten Mal stand die Partie kurz vor dem Abbruch, unterbrach Schiri Nico Fuchs die Partie für fünf Minuten - beim nächsten Vorfall hätte er die Partie definitiv abgebrochen.

Foto: MICHAEL SCHNIEDERS

Reichlich Notizen machten sich auf der Tribüne im Waldstadion zwei Späher der U 23 Borussia Dortmunds beim 2:3 des FC Wegberg-Beeck gegen den TuS Erndtebrück vor genau drei Wochen. So protokollierte das Duo jeden Eckball sowohl vor dem Beecker als auch dem Erndtebrücker Tor, schrieb genau auf, welcher Beecker Spieler sich wo aufhielt, wer wem zugeordnet war und wer im freien Raum stand. Nach den 90 Minuten hatten die beiden Scouts etliche Zettel vollgeschrieben.

Morgen nun sollen die massig gesammelten Erkenntnisse zum Tragen kommen - um 14 Uhr soll Beecks Spiel beim BVB-Nachwuchs angepfiffen werden. Die Betonung liegt auf soll. Denn schon seit einigen Wochen lässt der reichlich lädierte Rasen im unmittelbar neben dem Signal-Iduna-Park gelegenen Stadion Rote Erde, wo die Borussen ihre Heimspiele stets austragen, keine Partie mehr zu - so fiel noch vor drei Tagen das dort angesetzte Nachholmatch gegen die U 21 des 1. FC Köln erneut aus.

"Wir hoffen zwar inständig, dass wir gegen Beeck am Samstag spielen können, doch der Platz ist leider weiterhin in einem miserablen Zustand", erklärt Dortmunds Coach Jan Siewert. Das letzte ausgetragene Heimspiel der Schwarz-Gelben ist schon eine Weile her: Am 21. Oktober gab's ein 2:2 gegen den Wuppertaler SV.

Der BVB hat zwar ein sehr modernes und großes Trainingszentrum in Dortmund-Brackel - sogar mit jeweils einem beheizbaren Natur- und Kunstrasen. Problem: "Der Westdeutsche Fußballverband erlaubt dort keine Regionalligaspiele. Sonst wären wir dahin schon mehrfach ausgewichen", erläutert Siewert. Das gilt auch, wenn wie mit Beeck ein Team kommt, das keine "gefährlichen" Fans mitbringt, die Partie also vom Sicherheitsaspekt gesehen auch ohne Zäune problemlos ausgetragen werden könnte. Erst recht morgen Nachmittag, da nahezu zeitgleich Dortmunds Bundesligateam bei Bayer Leverkusen spielt - der Zuschauerzuspruch beim Spiel der U 23 dürfte sich daher ohnehin in Grenzen halten.

Im Hinspiel im Waldstadion hatte Beeck eine der besten Hinrundenleistungen geboten: Die Schwarz-Roten knöpften dem Gast beim 1:1 einen Punkt ab. "Der war für Beeck auch verdient. Der FC hatte an diesem Abend einen guten Plan und ist generell ein Team, das nie aufgibt", merkt Siewert zum potenziellen morgigen Gegner an. Mit einer kuriosen Kopfball-Bogenlampe aus größerer Distanz in den Winkel erzielte Danny Fäuster auf Freistoß Joshua Holtbys eine Viertelstunde vor Schluss den Ausgleich - in der Nachspielzeit hatte Norman Post dann sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß.

Nach der zweiwöchigen Spielpause für seine Elf würde auch Beecks Teamchef Friedel Henßen morgen sehr gerne spielen: "Wir haben die punktspiellose Zeit gut genutzt und in insgesamt acht Einheiten den Akku wieder aufgeladen. Und auch personell sieht es erheblich besser als zuletzt aus." So sind Stammkeeper Stefan Zabel und Angreifer Sahin Dagistan wieder fit, ist zudem der Heilungsverlauf beim Langzeitverletzten Lorenz Klee (Meniskusriss) zügiger vorangeschritten als gedacht. "Lorenz trainiert nun bereits in der dritten Woche wieder voll mit, ist einsatzfähig. Wenn da nichts mehr passiert, wird er in Dortmund auch zum Kader gehören. Zumal wir mit Innenverteidigern zurzeit nicht so reichlich gesegnet sind", kündigt Henßen an.

Zudem ist mit Yannik Leersmacher nach immerhin auch dreimonatiger Zwangspause (Innenbandanriss und Kreuzbandzerrung) ein weiterer Youngster wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Bereits Winterpause hat dagegen Marius Müller: Der linke Außenbahnspieler hat sich beim 0:3 gegen Fortuna Düsseldorf II einen Muskelbündelriss zugezogen, fällt damit bis Mitte Januar auf alle Fälle aus.

Egal, ob morgen nun gespielt wird oder nicht: Am Abend sieht sich die Mannschaft auf alle Fälle - im Mönchengladbach Sparkassenpark zur zweiten Auflage vom Arag Big Air Freestyle Festival, bei dem heute und morgen Skisportler und Snowboarder von der eigens dafür errichteten 49 Meter hohen und 120 Meter langen Rampe ihre Sprünge zeigen werden. Dazu spielt die Band Cro. Beecks Boss Günter Stroinski hat das Team zu diesem Spektakel eingeladen.

(emo)
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