Wassenberg Mord an Bonner: Streit um Geld?

Wassenberg · Finanzstreit soll Hintergrund des Mordes an dem Bonner gewesen sein. Auch der Bruder sollte getötet werden.

Wassenberg: Mord an Bonner: Streit um Geld?
Foto: Uwe Heldens

Ein 65-jähriger Wassenberger und ein 44 Jahre alter Mann aus Wegberg sitzen seit gestern in Untersuchungshaft: Sie werden verdächtigt, den 46-Jährigen aus Bonn, der am 23. Oktober im Wald beim Heesweg erschlagen aufgefunden worden war, am Sonntag, 21. Oktober, auf dem Wanderparkplatz Heesweg/Obere Heide ermordet zu haben. Dies teilte der Aachener Staatsanwalt Peter Jansen gestern mit.

Beide Männer stehen zudem im Verdacht des versuchten Mordes am Bruder des Getöteten, einem 50-jährigen Arzt aus Wassenberg. Mit ihm hatte sich der 65-Jährige ebenfalls am 21. Oktober verabredet, das Treffen fand in einem Waldstück kurz hinter der niederländischen Grenze statt, sagte Jansen.

Und: "Wir gehen davon aus, dass der Arzt ebenfalls getötet werden sollte." Dem Arzt sei allerdings schwer verletzt die Flucht gelungen. Offenbar wussten beide Brüder nichts von dem Treffen des jeweils anderen. Auch beim Mordversuch am Bruder des Getöteten war der Wegberger als Komplize mit beteiligt.

Finanzstreitigkeiten sollen Hintergrund für die Taten gewesen sein. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass der 65 Jahre alte Wassenberger, der den Wegberger zu den Gewalttaten als Komplize mitgenommen hatte, dem Mordopfer und seinem Bruder sowie deren Eltern versprochen hatte, eine hohe Summe — Jansen sprach von rund zwei Millionen Euro — gut zu investieren. Offenbar hatte die Familie jedoch gemerkt, dass sie einem Betrüger aufgesessen war und das Geld zurückgefordert, was nicht geschah.

Der 65-Jährige ist laut Staatsanwaltschaft wegen Betruges vorbestraft. Sein Komplize soll am Geldgeschäft nicht beteiligt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der verdächtige Wassenberger sowohl den später getöteten Bonner als auch dessen Bruder unabhängig voneinander zu Treffen in den Wald gelockt hat.

Passanten waren am 22. Oktober auf eine Blutlache am Wanderparkplatz aufmerksam geworden und hatten die Polizei verständigt, die zunächst von Wilderei ausgegangen war. Einen Tag später hatte der Waldbesitzer, der der Blutspur bis zu einem Rohbau in der Nähe folgte, dort die Leiche des Bonners gefunden.

(RP/rl/top)
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