Kreis Heinsberg Kriebelmücke und Spinner haben Saison

Kreis Heinsberg · Vorsicht beim Aufenthalt an Wurm und Rur: Die Kriebelmücke schwärmt aus. Einsatz mit Sprühturbinen an Straßen und Plätzen gilt Raupen des Eichenprozessionsspinners. Gleichzeitig unterwegs: Buchsbaumzünsler und Gespinstraupe.

 In befallenen Eichen bildet der Eichenprozessionsspinner dicke Kokons. Kreis und Kommunen wollen den Raupen in den nächsten Wochen wieder zu Leibe rücken.

In befallenen Eichen bildet der Eichenprozessionsspinner dicke Kokons. Kreis und Kommunen wollen den Raupen in den nächsten Wochen wieder zu Leibe rücken.

Foto: FRANZ-HEINRICH BUSCH JUN. (ARCHIV)

Keine großen Bestien, aber gefährliche Tiere: Vor der Kriebelmücke an Fließgewässern hat das Kreis-Veterinäramt jetzt erstmals gewarnt. In Schwärmen fällt sie über Mensch und Tier her. Und ab Montag soll der Eichenprozessionsspinner bekämpft werden, dessen Haare eine Gesundheitsgefahr für Menschen darstellen.

Zuerst warnten das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt und das Gesundheitsamt des Kreises vor den winzigen Plagegeistern im Raum Geilenkirchen und in Heinsberg-Schleiden. Da sammele sich dieses unscheinbare schwarze Insekt, das mehr Fliegen als Mücken ähnelt, an windgeschützten Stellen von Rur und Wurm und suche in Schwärmen seine Opfer. Wer Kriebelmückenstiche vermeiden möchte, sollte an Fließgewässern nicht wandern oder radeln. Generell wird für die Kriebelmückensaison zu langen Ärmeln und Hosen sowie Mückenschutzmittel auf unbedeckten Körperteilen geraten. Stiche mit allergischen oder entzündlichen Reaktionen sollte ein Arzt ansehen.

Besonders gefährdet sind Rinder. Am besten sind sie im Stall geschützt. Eine gewisse Wirksamkeit hat ein nur stundenweises Austreiben der Tiere oder ein Austreiben nachts. Die Kriebelmücke sticht nur am Tag. Auf Dauerweiden sollte der Tierbesitzer zweimal täglich, möglichst zur Zeit des Anflugmaximums der Mücken (etwa 10 bis 12 Uhr, vor allem 17 Uhr bis Sonnenuntergang) den Gesundheitszustand seiner Tiere überprüfen. Rechtzeitig im Stall und sofort vom Tierarzt behandelt, kann erkrankten Tieren noch geholfen werden. Zeitlich begrenzt wirkt Einsprühen mit Mücken abweisenden Mitteln, die Tierärzte vorhalten.

Kreis-Pressesprecherin Jennifer Grünter kündigte zudem einen Feldzug gegen die Raupe des Eichenprozessionsspinners an. Weil sie die wertvollen Eichen befällt und mit ihren Brennhaaren allergische Reaktionen auslöst, wird sie dort, wo sie mit Menschen in Kontakt kommen kann, bekämpft. Der Kreis Heinsberg und seine Kommunen sowie die Stadt Baesweiler und der Kreis Düren (Linnich) werden wieder gemeinsam vorbeugend den Prozessionsspinner an Eichen bekämpfen, an denen mit verstärktem Befall zu rechnen ist. Verkehrsteilnehmer sollten auf gekennzeichnete Einsatzfahrzeuge und die Sprühturbine achten. Ein vom Kreis beauftragtes Fachunternehmen behandelt voraussichtlich ab Montag bei Tageslicht bis etwa 21 Uhr rund 4800 Eichen an Straßen und auf öffentlichen Grünflächen mit dem Biozid "Furay ES". Das Fraßgift tötet nicht Nutzinsekten wie Marienkäfer, ist für Menschen vergleichsweise unbedenklich. Vorsorglich wird aber Passanten geraten, dem Sprühnebel auszuweichen und als Anwohner beim Hören der Turbine die Fenster zu schließen. Bei Berührung mit den Brennhaaren des Spinners können diese eine allergische Reaktion auslösen, auch bei alten Larvenhäuten. Beim Mähen können diese Haare aufgewirbelt werden und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Hochsaison haben gerade auch Buchsbaumzünsler und Gespinstraupen. Die schaden dem Menschen nicht, können aber ganze Büsche und Bäume entlauben. Beim Zünsler helfen Algenkalk, Absammeln und biologische Insektizide.

(gala)
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