Worte zur Woche Kultur hat ihren Preis – wie stark aber darf der steigen?

Erkelenzer Land · Sport und Kultur bestimmten unsere Woche. Das Fußball und die Diskussion in Wegberg, um wie viel die Theaterpreise steigen sollen und dürfen.

  andreas.speen@rheinische-post.de

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Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Mit einer großen Enttäuschung startete Deutschland in diese Woche. Die Nationalmannschaft hatte zum Auftakt der Fußball-Weltmeisterschaft verloren. Groß aber durfte die Freude darüber sein, wie in Erkelenz von Bürgern finanziert im Ziegelweiherpark ein Public Viewing, „RudelJubel“ genannt, auf die Beine gestellt worden war, von wie vielen Menschen dieses angenommen wurde (2500!) und wie friedlich es dort in der Niederlage blieb. Hieran zeigt sich, wie sich Bürger- und Gemeinschaftssinn positiv für eine Stadt auswirken können – zu hoffen bleibt zum Abschluss dieser Woche, dass das Jubeln im Rudel am Samstagabend nicht noch einmal zu kurz kommen wird.

Von der einen Freizeitbeschäftigung zur anderen. Zur Kultur. Hier zeichnet sich ab, dass in Wegberg die Preise für Theaterveranstaltungen angehoben werden. Im Hinblick auf die leere Stadtkasse war das erwartbar, zumal sich die Politik schon mehrere Monate mit dem Thema befasst und eine Preisanhebung im Haushaltssicherungskonzept eingeplant ist. Dass es nun zu einer zwar kostendeckenden, dadurch jedoch auch drastisch zu nennenden Steigerung kommen könnte, zu der die CDU-geführte Mehrheit rät, dürfte für die Wegberger Kulturgemeinde zur Nagelprobe werden. Trägt sie mit, dass eine Einzelkarte im ersten Rang statt 25 dann 29,70 Euro kostet oder ein Abonnement in dieser Kategorie statt 89 dann 107,80 Euro?

Es scheint, als wäre vor der endgültigen Entscheidung ein kurzes Innehalten ratsam. Vielleicht gibt es einen Kompromiss zwischen dem Vorschlag aus dem Rathaus, die Preise leicht anzuheben, und dem politischen Gegenvorschlag? Vielleicht ist aber auch ein Modell denkbar, das sie Steigerung über mehrere Jahre verteilt?

Dass Kultur ihren Preis hat und haben darf, wird jeder Theaterbesucher bestätigen – dass dieser Preis aber in kurzer Zeit so deutlich steigen soll, erscheint schwierig zu vermitteln, zumal den Theatergängern gegenüber, die schon für die neue Spielzeit geplant haben.

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