Verwaltungsreform Krefeld Meyer wehrt sich gegen Kritik am Wirtschaftsdezernat

Krefeld · In einem Schreiben erläutert er, warum der Chef der Wirtschaftsförderung auch Wirtschaftsdezernent wird. IHK, CDU und FDP hatten unter anderem kritisiert, dass der neue Wirtschaftsdezernent kein eigenes Dezernat bekommt.

 Oberbürgermeister Frank Meyer verteidigt sein Konzept des Wirtschaftsdezernates.

Oberbürgermeister Frank Meyer verteidigt sein Konzept des Wirtschaftsdezernates.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)/Lammertz, Thomas (lamm), Jugendforscht

Nach Kritik der IHK sowie von CDU und FDP am Konzept des neuen Wirtschaftsdezernats hat Oberbürgermeister Frank Meyer sowohl die Konstruktion als auch die Personalie in einem zweieinhalbseitigen Schreiben verteidigt. Meyer weist vor allem die Befürchtung zurück, der designierte neue Wirtschaftsdezernent Eckart Preen könnte nicht gleichrangig mit den übrigen Dezernenten zusammenarbeiten, weil er kein vollwertiges Dezernat mit eigener Budgethoheit habe. Der künftige Wirtschaftsdezernent, so Meyer, arbeite „kollegial auf Augenhöhe mit den Beigeordneten“ zusammen; die Teilnahme an den Sitzungen des Verwaltungsvorstandes sei kein „Dabeisitzen", sondern die direkte Miteinbeziehung der Wirtschaft als Querschnittsthema in alle zentralen Prozesse der Stadt Krefeld.

Der Tenor der Kritik von IHK, CDU und FDP war jeweils gleich. Es ging um die Befürchtung, dass der neue Mann,  dessen Qualifikation niemand anzweifelte,  mit der Doppelbelastung überfordert und nicht mit genügend Kompetenzen ausgestattet sein könnte, weil er kein volles Dezernat innehat.

Meyer räumte ein, dass die Konstruktion ungewöhnlich sei. Preen bleibt Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und übernimmt die Aufgaben des Wirtschaftsdezernenten im Rathaus, angesiedelt im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters. Der OB zeigte sich überzeugt, „dass es so am besten gelingt, Synergieeffekte und Dynamik zu gewinnen“.  Die WFG spielt Meyer zufolge seit Jahren eine zentrale Rolle dabei, die Verwaltung wirtschaftsaffiner zu machen. Mit der Personalunion wollte Meyer vermeiden, „dass nun mit einem gänzlich neuen Akteur ,Wirtschaftsdezernent’ eine weitere Schnittstelle zwischen Stadt, Wirtschaft und WFG entsteht“. Es sollte keine zusätzliche Bürokratie geschaffen werden, sondern eine schlanke Organisationsstruktur. „Dies erscheint mir als eine zugleich wirtschaftliche und effiziente Lösung“, so Meyer.  Durch die Ansiedlung im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters bleibe  der persönliche Bezug und die unmittelbare Abstimmung zwischen dem Wirtschaftsdezernenten und dem Oberbürgermeister gesichert.  

Im neuen Wirtschaftsdezernat sollen laut Meyer zwei weitere Aufgaben angesiedelt werden:  Zum einen das Themenfeld der Digitalisierung, das bislang organisatorisch in der Verwaltung nicht hinreichend konkret verortet gewesen sei. Der neue Dezernent soll dazu Strukturvorschläge erarbeiten. Zum anderen soll er sich um die regionalen, europäischen und internationalen Themen kümmern, die bisher im Geschäftsbereich des OB angesiedelt waren.

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