Kr Wie Krefeld Was Ruhland wirklich will

Krefeld · Der Vorwurf des Forstwalder Bezirksvorstehers und CDU-Ratsherrn Hans-Josef Ruhland gegenüber Planungsdezernent Martin Linne hat sich als haltlos erwiesen: Linne hat keinesfalls Wortbruch begangen und eigenmächtig die Vermarktung des ehemaligen Kasernengeländes betrieben; vielmehr hat die Bima (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) als Eigentümer gegen Linnes Willen Annoncen aufgegeben.

Ein Anruf bei Linne hätte genügt, die Sache aufzuklären — Ruhland aber zog es vor, zum Gefecht zu blasen. Das ist zum einen Beleg für das gereizte Klima zwischen Rat und Verwaltungsspitze. Es gibt zum anderen einen Spezialaspekt, warum Ruhland sich als Kämpfer für Forstwald profiliert: Dem Vernehmen nach möchte er wieder für die Kommunalwahl im Mai kandidieren, und dem Vernehmen nach geschieht das in der CDU nicht einvernehmlich. Ruhland soll seinen Leuten sogar gedroht haben, als Einzelkämpfer gegen einen CDU-Kandidaten anzutreten, falls man ihn übergeht. Ruhlands Beharren passt nicht recht ins Bild einer Partei, die seit geraumer Zeit erfolgreich und konsequent am Generationswechsel arbeitet. In den Spitzenpositionen von Partei und Fraktion ist nur noch Wilfrid Fabel als Repräsentant der alten Garde übrig. Ruhland wäre zum Zeitpunkt der Kommunalwahl 75 Jahre alt und würde dann für sechs Jahre im Rat sitzen — nicht alle in der CDU können das nachvollziehen. Doch Ruhland könnte, wenn es zur Kampfkandidatur kommt, seiner Partei das Leben schwermachen und sie wichtige Stimmen kosten. Wenn dieser innerparteiliche Streit auf offener Bühne eskaliert, wird es schwer für die Christdemokraten, im Wahlkampf gegen eine geschlossen auftretende SPD Schlagkraft zu entfalten.

(RP)
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