Handball Adler Königshof startet die Aufholjagd zu früh

Oberliga · Handball: Der Oberligist verlor sein Heimspiel gegen den TV Jahn Hiesfeld mit 27:33. Gäste-Spielmacher nicht in den Griff bekommen

 Unsanft gestoppt wird hier der Königshofer Alexander Spoo (li) von einem Hiesfelder Abwehrspieler.

Unsanft gestoppt wird hier der Königshofer Alexander Spoo (li) von einem Hiesfelder Abwehrspieler.

Foto: Lothar Strücken

Eigentlich ist die offene Manndeckung die Ultima Ratio im Handball und wird meist erst in den Schlussminuten verwendet, wenn eine Mannschaft mit dem Rücken zur Wand steht. Doch Dirk Wolf, Trainer des Oberligisten Adler Königshof, setzte bei der 27:33 (12:16)-Heimniederlage seiner Mannschaft gegen den TV Jahn Hiesfeld gleich in den letzten 20 Minuten auf die Manndeckung. Denn damit hatte er schon einmal in dieser Saison gute Erfahrungen gemacht.

Bei der 29:31-Niederlage gegen die Bergische Panther Mitte Oktober hätten die Adler so in den letzten acht Minuten einen Acht-Tore-Rückstand fast egalisiert. Damals kam die Aufholjagd etwas zu spät, diesmal vielleicht fünf Zeigerumdrehungen zu früh. Nach einem zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand besaß Adlers Mittelmann Kai Wingert in der 55. Minute die Chance, auf 28:29 zu verkürzen. Allerdings warf er den Ball am Tor vorbei, und im direkten Gegenzug erzielten die Dinslakener Vorstädter das 30:27.

Den Gastgebern gelang danach kein Treffer mehr, auch weil zum Schluss die Kräfte fehlten. "Es ist Pech, dass wir den Ball nicht reinmachen und im direkten Gegenzug das Tor kassieren. Das Spiel haben wir am Anfang verloren", sagte Adler-Trainer Wolf. Denn in der Anfangsphase ließen sich die Königshofer vom behäbigen Aufbauspiel der Dinslakener einlullen. Die Gäste spielten sich den Ball seelenruhig hin und her, bis einer den Abschluss oder den Durchbruch durch die Deckung wagte. Meist war es der Spielmacher Maximilian Reede, den die Adler selbst in Manndeckung nicht in den Griff bekamen. Der Zwei-Meter-Hüne sorgte mit elf Treffern alleine für einen Drittel der Hiesfelder Torausbeute.

Bis zur 22. Minute (10:10) hielten die Königshofer mit, ehe der Gegner vorentscheidend auf 21:14 (40.) davonzog. In dieser Phase leisteten sich die Hausherren zu viele technische Fehler und zu schlechte Würfe. Erst die Umstellung in der Defensive auf die offene Manndeckung hatte eine aufputschende Wirkung auf die Offensive. In der Abwehr ließen die Adler zwar nicht weniger Gegentore zu, aber dafür spielten sie schneller sowie konzentrierter nach vorne und zielten genauer auf das gegnerische Tor. Am Ende blieb die kämpferische Aufholjagd jedoch ungekrönt.

(RP)
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